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WetterMehr |
Gewittertypen
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Gewitter können aus nur einer Gewitterzelle bestehen, die einen Lebenszyklus durchläuft und sich wieder auflöst, ohne dass es zur Bildung neuer Zellen käme. Einzellige Gewitterstürme sind allerdings relativ selten, da selbst die schwächsten Gewitterereignisse durch vielzelligen Auftrieb ausgelöst werden. Einzellige Gewitter erscheinen uns oft zufällig, vielleicht auch weil die Theorie der Gewitterbildung nicht genau verstanden ist. Sie sind oft verbunden mit schweren Wetterereignissen wie Hagel, Starkregen, bisweilen sogar schwachen Windhosen.
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Der Begriff der Zelle ist dabei nicht völlig klar definiert. Eine Zelle ist eine weitgehend in sich geschlossene konvektive (durch Auftrieb bestimmte) Struktur, also z.B eine Gewitterwolke, in der es Gebiete mit Aufwind und Abwind gibt. Wichtig ist die kurze Lebensdauer und die geringe horizontale Erstreckung (im Vergleich zu z.B. Zyklonen). Das Gebiet der Zelle ist also durch eine charakteristische kleinräumige Dynamik geprägt. Vielzellige Gewitter und Stürme
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Anders als einzellige Gewitter können solche Cluster zu mehrstündigen Regenfällen führen, auch Hagel mit sich bringen, starke Winde, Fluten und isolierte Windhosen erzeugen. |
Vielzellige Linien (Bö-Linien)Manchmal bilden sich Gewitterstürme in einer Linie, die sich über mehrere hundert Kilometer erstrecken kann. Solche "Bö-Linien" können ein Gebiet mehrere Stunden lang heimsuchen und schädliche Winde und Hagel erzeugen. Eine Bö-Linie ist eine Aneinanderreihung von Gewittern, denen ihr Auftriebsmechanismus gemein ist. Solcher Auftrieb neigt dazu, im Bändern stattzufinden. Die vom Regen gekühlte Luft oder Sturmböen-Front breitet sich unterhalb der Gewitterlinie aus und wirkt wie eine kleine Kaltfront. Sie treibt permanent warme, feuchte Luft nach oben und versorgt so die Gewitter mit neuem Treibstoff. Zu den Beispielen solcher bandartigen Auftriebsmechanismen zählen Fronten, große Outflow-Grenzlinien und Gravitationswellen.
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Die klassische Bö-Linie geht einer Kaltfront voran und bildet sich parallel zu ihr aus. Oder aber sie liegt parallel zu einer trockenen Luftmassengrenze. Die Gewitterstürme bilden sich dort, wo sie die beste Kombination aus Feuchte, Instabilität der Luftmassen und Auftrieb vorfinden. Weitere Gewitter bilden sich und neue Zellen entstehen, häufig in süd-östlicher Ausrichtung.
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Gewitterfronten bleiben bestehen und erzeugen ihren eigenen Auftrieb an den auslaufenden Grenzlinien. Solange Instabilität und Feuchte vor der Front noch gegeben sind, bauen sie sich weiterhin auf. Oft bildet sich am vordersten Teil der Frontlinie ein überhängender Wolkenteil, den wir als Böenwalze bezeichnen. Stürmische, oft Schaden anrichtende Böen (als 'Outflow' bezeichnet) breiten sich am Erdboden horizontal hinter der Böenwalze aus.
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Besonders gefährlich sind die tornadoähnlichen Winde, die auch als 'Downbursts' bezeichnet werden. Erhebliche Schäden können auch bis zu Golfball große Hagelkörner anrichten. Zu Überflutungen kommt es in der Regel nur dann, wenn die Gewitterfront sich stark verlangsamt oder gar vor Ort stehen bleibt (stationär wird), wobei Gewitter sich parallel der Frontlinie und mehrmals über dieselbe Region hinwegbewegen.
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Superzellen zeichnen sich durch einen rotierenden Aufwind aus (gewöhnlich zyklonartig), der die Folge eines Sturmes in einer Umgebung mit starker vertikaler Windscherung ist. Windscherung finden wir dann, wenn die Winde ihre Richtung ändern und mit der Höhe an Stärke zunehmen. |
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Idealbedingungen für die Ausbildung einer Superzelle herrschen dann, wenn die Winde rechtsdrehend sind, d.h. sich mit der Höhe im Uhrzeigersinn verändern. Eine solche rechtsdrehende Windlage liegt z.B. dann vor, wenn der Wind an der Oberfläche von Süden kommt, in 5 km Höhe aber von Westen. Unterhalb der Superzelle ist oft auch die Rotation des Sturmes sichtbar. |
Gewitterbeobachtung bei unsMit Hilfe des in den letzten Jahren neu entwickelten Computerprogramms KONRAD können Meteorologen Unwetter heute noch präziser vorhersagen. Das Programm wertet die Messergebnisse aller 16 Wetterradar-Stationen des Deutschen Wetterdienstes aus und erstellt auf den Computer-Bildschirmen der Meteorologen eine präzise Wettergrafik.
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Bild 5: KONRAD Gewitterzellen |
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Further reading:www.srh.weather.gov
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