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Obere AtmosphäreMehr .. |
Ozonloch und ErderwärmungOft, wenn Umwelt- und Klimathemen diskutiert werden, ist die Gefahr groß, dass Ozonloch und globale Erwärmung miteinander vermengt werden. Tatsache ist: Das Ozonloch ist weder eine direkte Folge der globalen Erwärmung noch ist die globale Erwärmung eine direkte Folge des Ozonloches. Da jedoch fast alles im Klimasystem verbunden ist, gibt es auch hier Verknüpfungen.
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Was sind die Zusammenhänge?Die Erderwärmung ist ein Phänomen, welches seine wesentlichen Auswirkungen auf das menschliche Leben in der Troposphäre hat. Die atmosphärische Schicht, die uns an der Erdoberfläche umgibt, erwärmt sich. |
Fluorchlorkohlenwasserstoffe FCKW spielen in beiden Prozessen eine Rolle. Zum einen in der Troposphäre, wo sie Infrarotlicht im atmosphärischen Fenster absorbieren. Daher haben sie ein hohes Erderwärmungspotential. Diese Absorptionsfähigkeit ist eine Folge des Verhaltens in Wechselwirkung mit Licht.
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Da Ozon die UV-B Strahlung von der Erde fernhält und die Sonnenenergie in der Stratosphäre in Wärme umwandelt, kann man vermuten, dass eine Änderung in der Strahlungsbilanz erfolgt, wenn Ozon abgebaut wird. Dies ist auch der Fall. Allerdings führt der Ozonabbau nicht zu einer weiteren Erwärmung, sondern zu einer leichten Abkühlung.
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Der Einfluss des Ozonloches auf den StrahlungshaushaltEs ist nicht unmittelbar ersichtlich, dass das Ozonloch einen sogenannten ‚negativen Strahlungsantrieb' bewirkt, also zu einer Abkühlung der Atmosphäre führt und daher dem Treibhauseffekt entgegenwirkt. Unsere erste Überlegung mag dazu führen, dass wir denken, dass bei einer dünneren Ozonschicht mehr UV-B Strahlung von der Sonne die Erdoberfläche erreicht, folglich also mehr Sonnenenergie auf die Erde auftrifft. Dies ist natürlich auch richtig und hieraus resultiert das höhere Risiko für Hautkrebs. Aber es gibt auch einen gegenteiligen Effekt.
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Wie beschrieben führt die Absorption von UV-Licht durch Ozonmoleküle zu einer Erwärmung in der Stratosphäre. Diese in der Stratosphäre erzeugte Wärme wird auch in die Troposphäre transportiert und führt dort ebenfalls zu einer Erwärmung. Zudem fungiert Ozon insbesondere in der unteren Stratosphäre noch als Treibhausgas und führt so zu zusätzlicher Erwärmung. Die Verringerung dieses Wärmetransportes aus beiden Quellen, UV und IR-Strahlung, in die Troposphäre bei Ozonabnahme überkompensiert den Effekt zusätzlichen Wärmegewinns durch die stärkere Sonnenstrahlung auf die Erdoberfläche. Letztere wird auch zu erheblichen Anteilen durch die Albedo, d.h. die Rückstrahlung der Erde durch Wolken, Eis, helle Böden, etc., in den Weltraum zurückreflektiert. Die Rückstrahlung ist besonders über der Antarktis sehr hoch, wo die stärkste Ozonabnahme erfolgt. Der von Schnee und Eis bedeckte Boden hat eine Albedo von 0,6 bis 0,8 (d.h. 60-80% der Strahlung werden zurückgeworfen), verglichen mit einem Wert von z.B. 0,1 für die Ozeane.
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Der Einfluss der globalen Erwärmung auf das OzonlochIm nächsten Text „stratosphärische Abkühlung" werden wir sehen, dass die Erwärmung der Troposphäre eine Abkühlung in der Stratosphäre bewirkt und hierdurch den Ozonabbau fördert – möglicherweise auch über der nördlichen Halbkugel.
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scientific reviewer: Dr. Christoph Brühl - MPI for Chemistry, Mainz educational proofreading: Michael Seesing - Uni Duisburg - 2003-08-07 Letzte Überarbeitung: 2007-08-23 |