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Wolken & PartikelMehr |
Eigenschaften von PartikelnIn Abhängigkeit von ihrer Quelle und ihrer Entwicklung in der Atmosphäre haben Partikel verschiedene Größen und Konzentrationen (physikalische Eigenschaften), aber es gibt noch eine weitere Unterscheidung zwischen Partikeln: ihre chemische Zusammensetzung. Physikalische und chemische Eigenschaften haben übrigens einen starken Einfluss auf das Verhalten in der Atmosphäre. Ein Grund für die Wichtigkeit der Aerosole ist, dass sie essentiell für die Wolkenbildung sind. |
Chemische Zusammensetzung von AerosolDie chemische Zusammensetzung von Partikeln hängt in hohem Maße von ihren Quellen ab. Wichtige Komponenten sind Seesalz, Sulfat, Nitrat, Ammonium, organisches Material, Mineralien der Erdkruste, Spurenmetalle und Wasser. |
Chemische MischungDa die Atmosphäre stetig in Bewegung ist und sich ändert, ändert sich auch die chemische Zusammensetzung eines Partikels während seiner Aufenthaltszeit von bis zu einigen Tagen in der Atmosphäre. Zwei Mischungszustände werden unterschieden: interne und externe Mischung. |
In einer externen Mischung bleiben Partikel aus verschiedenen Quellen getrennt, d.h. sie haften nicht aneinander. |
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Bei einer internen Mischung vermischen sich verschiedene chemische Substanzen in einem Partikel. Je älter die Luftmasse ist, umso mehr wird der Grad der internen Mischung zunehmen. |
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1. TEM Bild von Mineralstaub, der in der marinen Troposphäre gesammelt wurde. Copyright © 1999, The National Academy of Sciences
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WolkenkondensationskeimeEine der wichtigsten Rollen von Aerosol in der Atmosphäre ist, dass es die Bildung von Wolken ermöglicht. In der Tat benötigt Wasserdampf diese feinen Partikel, um darauf kondensieren zu können. Allerdings können nicht alle Aerosolpartikel auch als Keime für die Bildung von Wassertropfen dienen. Partikel, die diese Fähigkeit besitzen, werden als Wolkenkondensationskeime (engl.: cloud condensation nuclei = CCN) bezeichnet. Ob Partikel CCN sein können, hängt von ihrer Größe, ihrer chemischen Zusammensetzung und ihrer Übersättigung ab (siehe Bildungsprozesse). Denjenigen Partikeln, die als CCN dienen, kommt über den Ozeanen für gewöhnlich eine höhere Bedeutung zu, als in einer verschmutzten Umwelt. Denn die Gesamtkonzentration an Partikeln in einer verschmutzten Umgebung ist generell viel höher. So findet man in maritimer Luft um die 100 Partikel pro cm3 an CCN, während man in verschmutzter Luft leicht einige hundert pro cm3 findet. Um als CCN dienen zu können, müssen Partikel hinreichend hygroskopisch sein, das heißt, sie müssen eine hinreichende Menge an wasserlöslichem Material beinhalten. Dies ist der Grund, warum die chemische Zusammensetzung der Aerosole auch die Bildung von Wolkentropfen kontrollieren kann. So können Staubpartikel, die vom Boden aufgewirbelt werden, nicht direkt als CCN dienen, während Seesalzpartikel so wasseranziehend sind, dass dies für sie unmittelbar möglich ist. An feuchten Tagen haben wir manchmal Probleme, etwas aus dem Salzstreuer zu bekommen, da das Salz durch die Luftfeuchte zusammenklebt. |
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2. Spuren von Schiffen (engl.: ship tracks): Partikel aus den Abgasen von Schiffen dienen als Wolkenkondensationskeime (CCN) und bilden die Wolken, die in der Abbildung zu sehen sind. Wir sehen Frankreich rechts und Spanien unten im Bild. Dort, wo Schiffe über den östlichen Atlantik fahren, hinterlassen sie eine sichtbare Spur, wo sie jüngst gewesen sind. Ship tracks können sich über Stunden halten. Sie lassen aus ihrer Gestalt auch auf ihr Alter und auf die Geschwindigkeit des Schiffes schließen. Umso schneller das Schiff, desto schmaler und länger wird die Wolkenspur sein. Langsamere Schiffe hinterlassen kürzere und breitere Spuren.
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Der Aerosol-Einfluss auf WolkenAerosolpartikel erlauben also die Wolkenbildung. Folglich sollte eine Veränderung in der Größe und Anzahl der Partikel auch die Eigenschaften der Wolken ändern. In der Tat sind Aerosole wichtige Faktoren im Wolkensystem, die die Mikrophysik der Wolken (Anzahl und Größe der Tropfen), die Niederschlagswahrscheinlichkeit und optische Eigenschaften der Wolken mit bestimmen. Eine der fundamentalsten Beobachtung ist die, dass eine Erhöhung der Anzahl der Partikel, aus denen sich Wolkentropfen bilden können, dazu führt, dass die Wolke mehr und kleinere Tröpfchen haben wird. Anzahl und Größe der Tropfen wiederum bestimmen, ob die Wolke Regen hervorbringt und welche optischen Eigenschaften sie hat. Diese Art Einfluss des Aerosols bezeichnen wir als "indirekten (Aerosol-)Effekt". |
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Author: J. Gourdeau, LAMP Clermont-Ferrand, France
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