
|
![]() |
Wolken & PartikelMehr |
Partikel und KlimaIm Basis-Teil von 'Wolken und Klima' haben wir gesehen, dass Wolken einen Einfluss auf unser Klima haben. Zum einen senden sie einen Teil der Strahlung, die von der Sonne auf die Erde fällt, zurück in den Weltraum (etwa 30% des Sonnenlichtes wird reflektiert). Zum anderen halten sie die von der Erdoberfläche ausgestrahlte infrarote Energie zurück und erhalten der Erde damit einen Teil der freigesetzten Wärme.
|
Welche Rolle aber spielen Partikel im Klimasystem? Verändern sie in Abwesenheit von Wolken die Menge an Licht, die den Erdboden erreicht? Wenn sie die Wolkenbildung ermöglichen, haben sie einen Einfluss darauf, wie sich die Wolke selbst auf das Klima auswirkt?
|
Im Jahr 1783 ereignete sich in Island ein starker Vulkanausbruch. Der berühmte Wissenschaftler Benjamin Franklin beobachtete eine 'trockene Wolke' über Frankreich und stellte die Hypothese auf, dass mit dieser trockenen Wolke ein strenger Winter in Europa verbunden sein wird. Eine Lupe, so sagte er, würde nicht mehr ausreichen, um Papier in Brand zu setzen. Franklin vermutete, dass die Menge an Sonnenenergie, die den Boden erreicht, nach dem Vulkanausbruch reduziert sein würde. In ähnlicher Weise spekuliert man über das Aussterben der Dinosaurier als Folge eines schweren Meteoriteneinschlages vor etwa 60 Millionen Jahren. Die massive Kollision entließ so riesige Mengen an Aerosol in die Atmosphäre, dass die Sonne für mehrere Monate lang stark getrübt war. Die Folge war eine starke Abkühlung an der Erdoberfläche. |
![]() |
|
Modellrechnungen und Beobachtungen nach Ausbruch des Mount Pinatubo haben gezeigt, dass die globale Durchschnittstemperatur auf der Erde um etwa 0,5°C gefallen ist. Der direkte Einfluss von Partikeln auf das Klima, d.h die Streuung von Sonnenstrahlung, führt somit zu einer weltweiten Abkühlung.
|
|
![]() |
Der menschliche Einfluss auf den direkten AerosoleffektDurch ihre zahlreichen Aktivitäten (Industrie, Verbrennung fossiler Energieträger, Kraftverkehr, Brandrodung, ...) setzen Menschen große Mengen an Partikeln frei. So erstreckt sich über Südasien eine drei Kilometer starke Decke von Verschmutzungen, die als Asiens brauner Dunst (Asian Brown Haze) bezeichnet wird. Sie verändert das Wetter und gefährdet die Gesundheit hunderttausender Menschen. |
Indirekter Aerosoleffekt - indirekter Einfluss von Partikeln auf das KlimaAls indirekten Klimaantrieb (engl.: indirect forcing) bezeichnen wir alle Prozesse, durch die das Aerosol die Strahlungsbilanz der Erdatmosphäre stört, indem es die Albedo der Wolken und den Grad der Bewölkung verändert. Indirekte Beeinflussungen des Klimas durch Aerosol sind weit schwieriger zu erfassen, als direkte. Sie schließen Zusammenhänge zwischen Aerosoleigenschaften und Charakteristika der Wolken ein. Menschlicher Einfluss auf den indirekten AerosoleffektMenschliche Emissionen produzieren eine größere Menge an kleinen Partikeln. Von daher nehmen wir an, dass anthropogenes Aerosol zwei Haupteinflüsse auf die Wolkeneigenschaften hat: Beide Effekte reduzieren die Menge an Sonnenlicht, die von der Erde absorbiert wird und tragen damit zu einer globalen Abkühlung bei.
|
Bild 3 zeigt den indirekten Aerosoleffekt: Verschmutzte Wolken schicken mehr Sonnenstrahlung zurück in den Weltraum. Regen wird durch die kleinen Tröpfchen in den Wolken unterbunden. |
![]() |
|
Es bleiben jedoch noch viele Unsicherheiten in der Abschätzung des indirekten Aerosoleffektes, denn der Weg vom Partikel zur Albedo der Wolken ist komplex.
Verwandte Seiten: Eine detaillierte Erklärung der Albedo findet sich in:
About this page....
Author: J. Gourdeau, LaMP Clermont-ferrand, France.
|