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Klima in Städten

Klima in Städten

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Auswirkungen der Luftverschmutzung

Luftverschmutzung kann gefährliche Auswirkungen für die menschliche Gesundheit haben, aber sie beeinflusst auch das Zusammenspiel der Faktoren in den Ökosystemen. Schließlich führt sie zu wirtschaftlichen Verlusten. Das Wetter kann die Auswirkungen von Luftverschmutzungen stark verändern.

 

 

Durch Luftverunreinigungen werden viele Krankheiten ausgelöst. Sie können die Gesundheit und unter Umständen das Leben bedrohen. In kleineren Mengen können sie zu chronischen Gesundheitsproblemen führen. Pflanzenwelt und Landwirtschaft können durch Ernteverluste und die Versauerung der Böden beeinträchtigt werden. In Wäldern wird die Biomasseproduktion reduziert und Bäume können direkt geschädigt werden. Hinsichtlich einer globalen Klimaveränderung wirken sich Luftverschmutzungen eher indirekt über die Pflanzenwelt auf dem Land und im Wasser aus. Denn hier wird CO2 in Biomasse umgewandelt, einer der wichtigsten Prozesse im Austausch von Atmosphäre, Hydrosphäre und Biosphäre.

 

Auswirkung von Luftverschmutzung

1. Einfluss von Luftverschmutzung
Grafik: Anita Bokwa, Pawel Jezioro
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Durch Luftverunreinigungen entstehen auf verschiedene Weise wirtschaftliche Schäden und Ausgaben. Ihre genaue Höhe ist aber oft schwer anzugeben. Wir können sie in folgender Weise in Gruppen unterscheiden:
- Ausgaben für Maßnahmen zur Erhaltung der Luftqualität
- Ausgaben auf Grund des beeinträchtigten Gesundheitszustandes in der Bevölkerung
- Verlust von Rohstoffen, die als Abgase verloren gehen
- Verluste durch die erhöhte Korrosion und Beschädigung von Maschinen, Gebäuden und historischer Bausubstanz.

 

Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Luftverschmutzung und den Wetterbedingungen. Die wichtigste Rolle spielt der Wind, der zum einen zu einer Verbreitung der Luftbelastung führt, zum anderen aber auch die quellnahe Konzentration sinken lässt. Durch lange Transportwege können sich die negativen Auswirkungen vom Ursprung der Emissionen wegbewegen. Sie weiten sich in bis dahin unbelastete Gebieten aus (z.B. in die sibirische oder kanadische Taiga). Andererseits können Luftstillstand und Temperaturinversion geradezu gefährlich für die Umgebung starker Schadstoffquellen werden, da keine Verdünnung mehr erfolgt. In gemäßigten Klimaten können solche Inversionen nicht nur in den Bergen, sondern auch im Flachland auftreten. Die Schadstoffe konzentrieren sich auf und überschreiten eventuell gesundheitskritische Grenzwerte. Oft kommt Nebel hinzu, der die Situation verschlimmert. Die Atmosphäre wird noch weniger lichtdurchlässig, der Boden bleibt kalt und der Luftaustausch durch aufsteigende Wärme wird zusätzlich unterbunden. Solche Smog-Wetterlagen führen zur Ansammlung verschiedener Schadstoffe, oft zu Vergiftungen und bisweilen sogar zum Tod von Menschen.

 

Ein gutes Beispiel für schwere Probleme mit Luftverschmutzung - aber auch wie sie gelöst werden können - ist Mexico City. In der Megastadt verbrauchten im Jahr 1997 jeden Tag etwa 3 Mio Kraftfahrzeuge 17,3 Mio Liter Benzin und 5 Millionen Liter Diesel. Sie erzeugten 75% der Verschmutzung, die sich oft wie eine Dunstglocke über die Stadt legte. Die Ozonwerte lagen im Jahr 1999 an 300 Tagen im Jahr über den Grenzwerten. In der schlimmsten Zeit zwischen 1990 und 1992 wurde die Alarmstufe an 177 Tagen im Jahr erreicht. In Fällen von Ozonalarm können die Verantwortlichen in der Stadt z.B. die Benutzung von Kraftfahrzeugen beschränken. Es wurden deutliche Verbesserungen in der Luftqualität erreicht.

 

Karte von Mexiko

2. Karte von Mexiko
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Datenquelle: Microsoft Encarta Encyclopedia 2002

 

Ozonwerte Mexico City

3. Die Graphik zeigt die über das Jahr gemittelten Tagesmaxima der Ozonkonzentration in Mexico City in ppb. Die Werte sind immer noch sehr hoch, aber die Situation verbessert sich allmählich. Quelle: Garfias Vázquez et al.; J. Mex. Chem. Soc. 2005; Photo: Julio Etchard

So sanken die durchschnittlichen Ozonäquivalente von 198 Punkten 1990 auf 144 Punkte im Jahr 1999. Die Luftqualitätsnorm sind 100 Punkte Ozon-Äquivalent entsprechend einer Belastung von 110 ppb über eine Stunde. Freilich ist dies weit entfernt von Idealwerten, aber der Erfolg zeigt, dass auch in Schwellenländern ein Gegensteuern und eine Reduktion der Luftbelastung möglich ist.

 

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About this page:
Authors: Pawel Jezioro, Anita Bokwa - Jagiellonian University - Cracow / Poland
1. Scientific reviewer: Prof. Barbara Obrebska-Starkel - Jagiellonian University - Cracow / Poland - 2003-06-20
2. Scientific reviewer: Dr. Marek Nowosad - Maria Curie-Sklodowska University - Lublin / Poland - 2003-06-16
last update: 2003-12-10
Übersetzung 2005 und letzte Überarbeitung 2007-09-11: Elmar Uherek - MPI für Chemie Mainz

 

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