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Ozeane
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* Arbeitsblatt 2
3. Gase aus Phytoplankton
Klimawandel 2007
     
 
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Die Ozeane

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Kann eine groß angelegte Eisendüngung im offenen Ozean die Erderwärmung stoppen?

Die Menschen sind für die derzeitig stark anwachsenden Werte von Kohlendioxid (CO2) und anderer Treibhausgase in der Atmosphäre verantwortlich. Die Zunahme dieser Gase verursacht die globale Erwärmung. Wir haben zwei Möglichkeiten, diesen Anstieg zu verlangsamen. Wir können entweder unsere Emissionen reduzieren, wie z.B. im Kyoto-Protokoll vorgesehen, oder wir entfernen Kohlendioxid aus der Atmosphäre, indem wir die Möglichkeiten der Erde, Kohlenstoff langfristig zu speichern, erhöhen.

 

 

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Landpflanzen sind wichtige Speicher für Kohlenstoff und viele Vorschläge zur Erhöhung der Speicherkapazität drehen sich darum, wie der Verlust an Waldflächen reduziert und Wiederaufforstung betrieben werden kann. Mehr Kohlenstoff in den Ozeanen zu speichern, wurde auch in Betracht gezogen. Man geht davon aus, dass die Düngung weiter Teile des Ozeans mit Eisen das Wachstum des Phytoplanktons erhöht und die steigende Photosyntheseleistung zu einer Abnahme des Kohlendioxids in der Atmosphäre führt. Wir hätten heute die technischen Möglichkeiten zu einer großräumigen Eisendüngung in den Ozeanen, aber uns fehlen Wissen und Vorausschau, um zu entscheiden, ob eine solche Beeinflussung der Weltmeere vertretbar ist.

 

Gründe für eine groß angelegte Eisendüngung

Befürworter der Eisendüngung nehmen an, dass:

  1. ansteigende Photosynthese durch Phytoplankton den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre und die globale Erwärmung reduzieren wird.
  2. das Phytoplankton nach seinem Absterben aus den Oberflächenschichten der Ozeane absinkt und den Kohlenstoff mit sich nimmt, sodass er für Jahrhunderte in der Tiefsee gespeichert wird.
  3. mehr Phytoplankton auch mehr Nahrung für andere Spezies bedeutet, d.h. mehr Fisch und mehr Nahrungsmittel für die wachsende Weltbevölkerung.

Die Unterstützer argumentieren auch, dass die wohl erwogene Düngung der Ozeane nichts anderes bedeutet, als die Ozeane in derselben Weise zu nutzen, wie wir das Land für die Landwirtschaft nutzen. Die Möglichkeit, Kohlendioxid auf diesem Wege zu entfernen, ist vergleichsweise preisgünstig in Relation zu anderen Methoden. Die Umwelt werde nicht gefährdet und es ist eine langfristige Lösung gegen die globale Erwärmung. Die Befürworter schlagen vor, Speicherung in den Ozeanen als Bonusbeitrag im weltweiten Kohlenstoffhandel einzuführen.

 

Gründe gegen eine groß angelegte Eisendüngung

Wissenschaftliche Experimente zur Eisendüngung zeigen, dass die Zufuhr von Eisen in Gebieten mit hohem Nitratangebot und geringer Chlorophyllproduktion (HNLC Regionen) zu einem stärkeren Wachstum von Phytoplankton führen. Die Versuche zeigen jedoch auch, dass:

  1. die Zufuhr von Eisen die marine Lebensgemeinschaft völlig verändert.
  2. der Abbau der großen Phytoplanktonblüten den Sauerstoffanteil im Wasser reduziert.
  3. die mikrobiologische Aktivität im Zusammenhang mit geringeren Sauerstoffkonzentrationen in höheren Mengen zur Bildung von Methan (62 mal stärkeres Treibhausgas als CO2) und Distickstoffmonoxid (275 mal stärkeres Treibhausgas als CO2) führen kann.
  4. um den besten Erfolg zu erzielen, die Düngung im südlichen Ozean erfolgen muss, da hier die einzige HNCL Region ist, in der das Wasser auch in die Tiefe sinkt und den Kohlenstoff mitnimmt.

 

Eisendüngung

1.  Zwei mögliche Ergebnisse der bewussten Eisendüngung der Ozeane: Befürworter sagen, dass die Eisendüngung die Aufnahme von CO2 in den Ozeanen erhöht und eine gesunde marine Lebensgemeinschaft begünstigt. Die Gegner vermuten, dass sich die Aufnahmefähigkeit für CO2 nur geringfügig erhöht, die Eisendüngung aber dem marinen Ökosystem sehr stark schadet.
Autor: Ken Buesseler, Woods Hole Oceanographic Institution

 

Was sollen wir tun?

Wir vermuten, dass eine großräumige Düngung der Ozeane den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre senken wird. Wir sind auch jederzeit in der Lage einen derartigen Versuch zu starten. Andererseits zeigen wissenschaftliche Studien, dass diese Senkung des CO2 Anteils im günstigsten Fall 16% betragen würde. Wir würden das ökologische Gleichgewicht der Ozeane verändern und wir sind uns über die langfristigen Konsequenzen nicht im Klaren.

Wir müssen über die Auswirkungen der Eisendüngung sorgfältig nachdenken, da die Ozeane von großer Bedeutung für uns und unser Klimasystem sind. Sollte es Einzelnen erlaubt werden, eine solche Eisendüngung vorzunehmen oder benötigen wir internationale Abkommen zwischen den Staaten? Sollten Wissenschaftler alleine die Entscheidung fällen oder auch der Standpunkt der Industrie berücksichtigt werden? Gibt es bessere Wege, das Problem der Erderwärmung anzugehen?

Was denkst du, was wir tun sollten?

 

About this page:
author: Lucinda Spokes - Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich - U.K.
1. sci reviewer: Dr. Dorothee Bakker - Environmental Sciences, University of East Anglia, Norwich - U.K.
2. sci reviewer: Dr. Peter Croot - Institute for Marine Research, University of Kiel, Kiel - Germany.
last updated: 2003-10-02

 

 

 

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last updated 23.11.2007 01:12:02 | © ESPERE-ENC 2003 - 2013