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Fronten

Unter einer Front verstehen wir die geneigte Grenze zwischen zwei Luftmassen, an der sich Temperatur und Feuchte sprunghaft ändern. Sie können sich nicht sofort mischen, da ihre Dichten zu unterschiedlich sind. Stattdessen beginnt die leichtere, warme Luft über die kältere, dichtere zu steigen. Eine Front bildet sich in der Grenzschicht dieses Überganges aus.

 

 

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Fronten sind typisch für die mittleren Breiten und bewegen sich relativ oft von West nach Ost, da Westwinde vorherrschen. Da sie um die Hochs und Tiefs während deren Wanderung nach Osten herumlaufen, können sie jedoch auch manchmal aus anderen Richtungen kommen. Oft wird ihr Verlauf auch durch Landschaftsformen wie Berge oder große Wasserflächen beeinflusst. Dies gilt insbesondere in den unteren Luftschichten.

 

Fronten werden von allen möglichen Wolkentypen begleitet und oft bringen sie auch Regen mit sich. Geht eine Front über ein Gebiet hinweg, dann ändert sich die Windgeschwindigkeit und die Windrichtung. Der Luftdruck steigt oder fällt und die Luftfeuchte verändert sich. Es gibt vier Arten von Fronten: Kaltfronten, Warmfronten, Okklusionsfronten und stationäre Fronten. Welche Art von Front vorliegt hängt von der Richtung und den Eigenschaften der Luftmasse ab.

 

Front an der Küste von Findon

1. Front an der Küste von Findon (UK)
Quelle: Univ. of Aberdeen, Dept. of Physics
 

Kaltfront

Von einer Kaltfront sprechen wir, wenn eine kältere Luftmasse eine wärmere ersetzt. In der Kaltfront folgt die Kaltluft der Warmluft. Da kalte Luft dichter ist als warme, schiebt die Kaltluft die wärmere vor sich her und zwingt sie in die Höhe auszuweichen.

 

Kaltfront

2. Kaltfront. Quelle:
http://www.ckkc.co.uk/html/stories/metrolgy.html
Bitte zum Vergrößern anklicken! (100 K)

 

Die nach oben ausweichende warme Luftmasse kühlt sich ab und die Bildung von Wolken setzt ein. Der Niederschlag ist beim Durchzug einer Kaltfront in der Regel intensiver, aber über eine relativ geringe Distanz ausgebreitet ( 50 - 70 km ) und hierdurch selten lang anhaltend. Dies liegt daran, dass sich durch die stark nach oben gedrängte Warmluft kräftige Wolkentürme bilden. Diese bringen heftigen Regen, manchmal Gewitter, Hagel und in extremen Fällen sogar Tornados mit sich. Die Luft, die der Kaltfront folgt, ist deutlich kühler und auch trockener als die, die ihr vorausgeht. Bei Durchzug der Front kann die Temperatur innerhalb von einer Stunde um bis zu 15°C fallen.

 

3. Bild rechts:
In der Wettersymbolik wird eine Kaltfront durch eine durchgezogene blaue Linie mit Dreiecken dargestellt. Die Spitzen der Dreiecke weisen in Richtung der wärmeren Luftmasse und in die Bewegungsrichtung der Front.
Quelle: University of Illinois
 

Kaltfrontsymbolik

Warmfront

Von einer Warmfront sprechen wir, wenn sich eine warme Luftmasse einer kälteren Luftmasse nähert. Die wärmere Luft hebt sich und gleitet auf die kalte auf. Warmfronten sind in der Regel sanfter als Kaltfronten. Sie bewegen sich langsamer und schieben sich allmählich auf die kalte Luft bis sie aus dem Weg geräumt ist. Die Niederschläge sind in der Regel weniger stark als bei der Kaltfront, dafür aber oft weit ausgedehnt (typische Frontbreite: 300 - 400 km).

 

Warmfront

4. Warmfront
Quelle: http://www.ckkc.co.uk/html/stories/metrolgy.html
Bitte zum Vergrößern anklicken! (100 K)

 

Die Luft, die einer Warmfront folgt, ist wärmer und feuchter als die verdrängte Luftmasse. Die Front bringt eher stetigen, leichten Regen oder auch Schnee. Dieser kann einige Stunden andauern, manchmal aber auch mehrere Tage.

 

Erstes Anzeichen einer Warmfront sind die Cirruswolken, denen Cirrostratus und Altostratus-Wolken folgen. Schließlich stellen sich Nimbostratus und Stratocumulus-Wolken ein. Die Cirruswolken können der Hauptfront dabei um bis zu 1000 km voraus sein. Alle diese Wolkentypen haben infolge der leichten Steigung der Frontfläche eine mehr oder minder horizontale ausgerichtete Struktur. Ganz anders ist dies bei Kaltfronten, in denen die Wolken vertikal ausgerichtet sind.

 

Radarbild der Wolken einer Warmfront

5. Radarbild der Wolken einer Warmfront
Quelle: Univ. of Aberdeen, Dept. of Physics
Bitte das Bild zum Vergrößern anklicken!

 

Warmfrontsymbolik

6. Bild zur linken:
Die Wettersymbolik verwendet für eine Warmfront eine durchgezogene rote Linie mit Halbkreisen. Diese weisen in Richtung der kälteren Luft und in die Bewegungsrichtung der Front.
Quelle: University of Illinois

 

Okklusionsfront

Zu einer Okklusionsfront kommt es, wenn warme und kalte Luft zusammen eine gemischte Front bilden. Es gibt zwei Arten von Okklusionsfronten: kalte und warme. In beiden Fällen überholt eine Kaltfront eine Warmfront.

Im Falle einer kalten Okklusionsfront, überholt eine Kaltfront mit sehr kalter Luftmasse im Gefolge eine Warmfront. Die Kaltluft schiebt hierbei beide vorauslaufenden Luftmassen in die Höhe: die Warmluft, die im Prozess des Aufgleitens war und auch die am Boden liegende kühlere Luft. Die Warmfront wird hierdurch quasi zur oben aufliegenden Front. Das Verhalten des Wetters gleicht am Anfang einer Warmfront, geht zum Ende hin aber zu dem einer Kaltfront über. Heftige Niederschläge können einsetzen. Die Bewölkung ist gemischt und nicht so klar definiert wie bei anderen Fronten.

 

kalte Okklusionsfront

Bild 7a: Bildung einer kalten Okklusionsfront
Quelle: University of Illinois
http://ww2010.atmos.uiuc.edu/(Gh)/home.rxml

 

Okklusionsfront

Bild 7b:  Bildung einer Okklusionsfront

Eine warme Okklusionsfront liegt dann vor, wenn eine Kaltfront mit mäßig kalter Luft eine Warmfront überholt. In der Warmfront sind hierbei die Temparaturgegensätze hoch, da sehr kalte Luft am Boden liegt. In diesem Fall gleitet die gesamte Kaltfront mit der Warmluft voraus und der mäßig kalten Luft im Gefolge auf die sehr kalte Luft am Boden auf (vgl. Bild 9. b). Die Kaltfront wird zu oben aufliegenden Front. Das Wetter verhält sich in diesem Fall ähnlich wie bei einer Warmfront.

Von einer stationären Front sprechen wir, wenn eine Warm- oder Kaltfront sich nähert, deren Luft weder richtig warm noch richtig kalt ist. Sie verhält sich ähnlich einer Warmfront, verläuft aber ruhiger.

 

kalte Okklusionsfront

8. a) kalte Okklusionsfront
Bild: Elmar Uherek
8. a) und b) zum Vergrößern bitte anklicken!
 

warme Okklusionsfront

8. b) warme Okklusionsfront
Bild: Elmar Uherek
 

 

About this page:
author: Vera Schlanger - Hungarian Meteorological Service
scientific reviewing: Dr. Ildikó Dobi Wantuch / Dr. Elena Kalmár - Hungarian Meteorological Service, Budapest
Letzte Überarbeitung: 2007-09-03

 

 
Further reading:
http://www.ckkc.co.uk/html/stories/metrolgy.html
http://www.cira.colostate.edu/RAMM/picoday/discussion.html
http://www.abdn.ac.uk/physics/meteo/
http://ww2010.atmos.uiuc.edu/(Gh)/indexlist.rxml
 

 

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