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Wetter
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El Niño, La Niña, globale Auswirkungen
El Niño
El Niño ist ein großräumiges Ozean-Atmosphären-Klimaphänomen im tropischen Pazifik mit beinahe weltweiten Auswirkungen. |
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El Niño ist die Warmphase in einer periodisch ablaufenden Erwärmung und Abkühlung der Meeresoberflächentemperatur. Häufig tritt El Niño um die Weihnachtszeit auf, woher der spanische Name (El Niño = Christkind, Knabe) stammt. Er dauert etwa 9-12 Monate an.
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El Niño betrifft die Welt ... Originalmeldungen in Englisch:
During the winter of 1997/98, wind-driven waves and abnormally high sea levels significantly contributed to hundreds of millions of dollars in flood and storm damage in the San Francisco Bay region. Recent analyses by U.S. Geological Survey (USGS) scientists of nearly 100 years of sea-level records collected near the Golden Gate Bridge found that these abnormally high sea levels were the direct result of that year’s El Niño atmospheric phenomenon. from: USGS Fact Sheet
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1. Flut in San Francisco
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2. Flutkatastrophe in Lima, 2002 - © Reuters
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More than 35,000 people have been evacuated and nearly 7,000 people remain isolated by the flooding of the Paraguay river. Abnormally heavy rains associated with the El Niño phenomenon have caused flooding affecting 60,000 people in Paraguay's capital , Asuncion, and the provinces of Concepcion, Alberdi, San Pedro, Presidente Hayes and Alto Paraguay. from: UNDP Desaster Protection, 1998 Jan, 8th
LIMA, 2002 May 9 (AlertNet) - In April, the normally calm Piura River turned overnight into a raging torrent. More than 3,500 families in northern Peru escaped but lost their homes and livelihoods. Scientists disagreed over whether the dramatic weather was connected to the climate phenomenon El Niño, due to make a reappearance this year. from: Reuters alert net
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Die warme Ozeanströmung während der El Niño Ereignisse hat einen großen Einfluss auf das Weltwetter. Das "Christkind" kann höhere Regenfälle bringen, Fluten, heftige Stürme, aber auch Trockenheit und manchmal verheerende Feuer.
Was treibt El Niño an?
Herrschen keine El Niño Bedingungen, so ist die Oberflächentemperatur im tropischen Pazifik im Westteil um etwa 6-8 °C höher als im Ostteil. Der Temperaturunterschied wird vor allem durch die östlichen Passatwinde hervorgerufen, die über den Ozean wehen. Sie treiben das warme Oberflächenwasser von Osten nach Westen. Die Wasseroberfläche wird auf dem Weg westwärts immer wärmer, da sie für längere Zeit der Sonne ausgesetzt ist.
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3. Anomalie der Meeresoberflächentemperatur Bitte klicke das Bild oben an, um in einer Vergrößerung zu sehen, wie sich die Oberflächentemperatur des Meeres bei einem El Niño Ereignis ändert. Die Abbildung zeigt nicht, welche absolute Temperatur der Ozean hat, sondern sie zeigt, um wieviel wärmer (in rot) oder kälter (in blau) die See während El Niño gegenüber dem normalen Zustand ist (Anomalie = Abweichung vom Normalfall). Westlich von Südamerika, vor der Küste Perus, ist das Wasser viel wärmer als normal. © clivar.org / Mojib Latif, MPI Hamburg
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4. Das Bild zeigt die Oberflächentemperatur der Ozeane im Absolutwert - °C und Fahrenheit - im November 2003. Für eine höhere Auflösung bitte das Bild anklicken! (130 K) Vor der südamerikanischen Westküste strömt das Wasser des relativ kalten Humboldt-Stromes an die Oberfläche. Zur Beobachtungszeit (Herbst 2003) herrschen keine El Niño Bedingungen. Quelle: SSEC University of Madison / Wisconsin
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Durch den westwärts blasenden Wind und den Stau des mitgetriebenen Wassers ist der Meeresspiegel vor Indonesien etwa um einen halben Meter höher als vor Ecuador. Dieses Gefälle bewirkt im Osten die Tendenz zu einem Ausgleich dadurch, dass kaltes Wasser aus der Tiefsee an die Oberfläche strömt. Dieses Wasser ist auf Grund seiner niedrigen Temperatur reich an Nährstoffen und Sauerstoff und begünstigt die Fischereiwirtschaft.
[Die Abbildungen 4 a+b zeigen ein 3D Modell des Pazifiks, den amerikanischen Kontinent rechts, Australien zur Linken.]
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4a. Normalbedingungen über dem Pazifik Bitte das Bild zum Vergrößern anklicken!
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In El Niño Jahren hingegen, erlauben die abgeschwächten Winde dem warmen Wasser, den vollen Bereich des tropischen Pazifiks zu füllen. Hierdurch wird das Auftreiben der kalten Tiefenströmung unterdrückt und ungewohnt warmes Wasser führt zu einer starken Reduktion im marinen Fisch- und Pflanzenleben. Aber wichtiger noch, die Atmosphäre wird instabil und führt zu weltweiten Veränderungen in Wetter und Niederschlag.
El Niño Ereignisse treten alle 2-7 Jahre auf.
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La Niña
Als Gegenpol zu El Niño ist La Niña (das Mädchen) als eine Periode definiert, in der die Oberflächentemperatur des Wassers im Ostteil des tropischen Pazifiks kühler ist als normal.
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Während der La Niña Perioden sind die östlichen Passatwinde stärker ausgeprägt und der Auftrieb kalten Wassers entlang des Äquators und vor der Küste Südamerikas nimmt zu. Die Oberflächentemperatur kann um bis zu 4°C unter den Normalwert fallen. Das Ereignis wird manchmal auch als Anti-El Niño oder einfach 'kaltes Ereignis' oder 'kalte Periode' bezeichnet. La Niña stabilisiert die Atmosphäre und führt zu den beinahe gegensätzlichen Wettererscheinungen wie El Niño.
Das Phänomen tritt in etwa halb so oft auf wie El Niño.
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Zwischen 1950 und 1997 traten El Niño Ereignisse zu etwa 31% der Zeit auf, La Niña zu etwa 23%. Über 46% der Zeitspanne war die Atmosphäre im Normalzustand. Alle 3 bis 5 Jahre darf man eines der beiden Phänomene erwarten. Die Varianz ist jedoch hoch und schwankt, wenn man in die Historie zurückblickt, zwischen 2 und 7 Jahren. Seit 1975 sind die La Niña Perioden relativ zu El Niño seltener geworden. Auch sie halten meist etwa 9-12 Monate an, können bisweilen jedoch auch zwei Jahre lang sein. Da La Niña sich eher positiv auf die Fischerei auswirkt, wurde man auf die kühle Gegenspielerin des Christkindes erst relativ spät aufmerksam. Etwa seit 1980 wurde die Forschung intensiviert.
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Weltweite Auswirkungen von El Niño and La Niña
Die weltweiten Auswirkungen von El Niño und La Niña sind um das Becken des pazifischen Ozeans herum und längs des Äquators besonders ausgeprägt. Ihr Einfluss ist gegensätzlich. Die Abbildungen zeigen links für El Niño, rechts für La Niña den Einfluss auf Temperatur und Niederschlag im nördlichen Winter (oben) wie im Sommer (unten).
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5b. La Niña ist eine Verstärkung der Normalbedingungen und wirkt sich für die Menschen kaum nachteilig aus. Bitte das Bild zum Vergrößern anklicken!
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6. Feuer in Indonesien - 30. Sept. 1997 Ein starker El Niño zwischen Mitte 1997 und Mitte 1998 trieb die Feuerkatastrophe dieses Jahres in Indonesien an. © NOAA / significant event imigary
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In den Tropen führt in El Niño Jahren die Verschiebung der Gewitteraktivität in den Zentralpazifik während beider Jahrezeiten zu ungewöhnlich trockenen Bedingungen über Nordaustralien, Indonesien und den Philippinen. Ungewöhnlich trocken sind die Verhältnisse auch in Südost-Afrika und Nordbrasilien während der nördlichen Wintersaison. Im Sommer fällt insbesondere der indische Monsunregen weit schwächer aus. Besonders in Nordwest-Indien wird die Getreideernte nachteilig beeinflusst. Mehr Regen fällt in El Niño Jahren entlang der Westküste des tropischen Südamerika und auch in den subtropischen Breiten Nord- und Südamerikas.
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Während der El Niño Winter neigen die Tiefdruck-Gebiete der mittleren Breiten im östlichen Nordpazifik dazu, kräftiger auszufallen. Warme Luft wird hierdurch nach Kanada, Alaska und in den Nordteil der USA gepumpt. Die Stürme im Golf von Mexiko und entlang der US amerikanischen Südost-Küste sind stärker. Auch Niederschläge fallen in diesen Regionen stärker als normal aus.
Vergleichbar deutliche Einflüsse dieses globalen Phänomens gibt es in Europa nicht, sodass wir El Niño in Mitteleuropa kaum wahrnehmen.
Verwandte Seiten
Mehr zu El Niño finden wir in Wetter - Mehr - Einheit 2 - El Niño & SOI
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author: Vera Schlanger - Hungarian Meteorological Service Letzte Überarbeitung: 2007-09-03 |
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