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Klimawandel 2007
     
 
Stratosphäre

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Fluorchlorkohlenwasserstoffe FCKW
und
Hydrogen-Fluorchlorkohlen-
wasserstoffe H-FCKW

Die Erforschung des Ozonloches und die Maßnahmen zum weltweiten Verbot der Fluorchlorkohlenwasserstoffe FCKW stellen möglicherweise die wichtigste Erfolgsgeschichte in der Umweltschutz-Politik dar. Welche Rolle spielten die berühmten FCKW, welche Rolle spielen sie jetzt noch und wie werden sie in Zukunft ersetzt?

 

 

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CFC11 Trend seit 1977

1. Langzeittrend von CFC11 (FREON 11) seit 1977: Mischungsverhältnisse in ppt (billionstel Anteile) an verschiedenen Messstationen sind gezeigt.
Quelle: NOAA/CMDL
Bitte zum Vergrößern anklicken! (15 K)

 

Trends in der FCKW Konzentration

Wie in den Basistexten von Einheit zwei gezeigt, haben FCKW sehr nützliche Eigenschaften für viele Anwendungen. Sie sind in keiner Weise giftig und sehr stabile Gase. In der Atmosphäre sind sie in zweierlei Weise von Bedeutung. Zum einen sind sie Treibhausgase mit einem sehr hohen Erderwärmungspotential (global warming potential GWP) und sie haben eine sehr lange Lebenszeit. Letztere bedingt, dass sie in der Troposphäre nicht abgebaut werden und langsam in die Stratosphäre transportiert werden. Wenngleich ihre Produktion wenige Jahre nach dem Montreal Protokoll von 1987 verboten wurde, dauert es noch lange, bis sie abgebaut sind.

 

neuere Trends CFC11 CFC12

2. Neuere Trends für CFC11 und CFC12: Mischungsverhältnisse in ppt
Quelle: NOAA/CMDL
Bitte zum Vergrößern anklicken! (50 K)

 

Der Maximalwert für CFC11 (Lebensdauer 45 Jahre) an der Erdoberfläche wurde etwa 1994 erreicht, das Maximum für CFC12 (Lebenszeit 100 Jahre) wurde etwa 2003/2004 erreicht. Die Werte auf der nördlichen Halbkugel sind geringfügig höher, da die Durchmischung innerhalb einer Hemisphäre immer schneller erfolgt, als der Transport über den Äquator.

 

Etwa seit Mitte der 1990er Jahre werden mehr und mehr teilhalogenierte FCKW und FKW produziert und gelangen auch in die Atmosphäre. Seitdem werden auch ihre Anteile in der Luft überwacht.

3. rechts: Mischungsverhältnisse halogenierter Verbindungen in der Luft. Quelle: IPCC AR4 2007 fig. 2.6

FCKW und H-FCKW Mischungsverhältnisse

Vergleich von FCKW und H-FCKW

Die Erderwärmungspotentiale GWP sind ein Maß dafür, welchen Wechselwirkungseffekt mit der Strahlung eine Substanz im Vergleich zu Kohlendioxid (CO2) hat, integriert über einen bestimmten Zeitraum. Einfacher gesagt: Der GWP Wert gibt an, um welchen Faktor der Treibhauseffekt eines Gases den von CO2 übersteigt.

Das Ozonabbaupotential (engl.: ozone depletion potential) ODP ist eine relative Größe, die vergleicht, wie gefährlich die Substanzen für die Ozonschicht sind.

FCKW haben einen zweifach negativen Effekt, als Ozonkiller in der Stratosphäre und als Treibhausgase in der Troposphäre. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht einiger FCKW im Vergleich zu H-FCKW, die erstere zunehmend ersetzen.

 

Direkte Erderwärmungspotentiale GWP (auf Massenbasis) relativ zu Kohlendioxid für Gase deren Lebensdauer entsprechend bestimmt sind (Daten aus IPCC AR4 2007), sowie Ozonabbaupotentiale ODP.

Gas und Summenformel

Lebenszeit (Jahre)

Ozon
abbau
potential
(ODP)

Erderwärmungs
potential

Zeitspanne

 

 

 

 

 

 

20 Jahre

100 Jahre

Kohlendioxid

CO2

 

1

1

Methan

CH4

12*

72

25

Lachgas

N2O

114*

289

298

Fluorchlorkohlenwasserstoffe

CFC-11

CCl3F

45

1,0

6730

4750

CFC-12

CCl2F2

100

0,82

11000

10900

CFC-13

CClF3

640

10800

14400

Hydrogen-Fluorchlorkohlenwasserstoffe H-FCKW

HCFC-21**

CHCl2F

2.0

700

210

HCFC-22

CHClF2

12

0,04

5160

1810

HCFC-123

CF3CHCl2

1.3

0,014

273

77

Hydrogen-Fluorkohlenwasserstoffe H-FKW

HFC-23

CHF3

270

<0,0004

12000

14800

HFC-32

CH2F2

4,9

2330

675

HFC-41**

CH3F

2,6

330

97

* Die Werte für Methan CH4 und Distickstoffmonoxid (Lachgas) N2O sind Angleichungen, die die Rückkopplung von Emissionen auf die Lebenszeit berücksichtigen.
** aus IPCC TAR

Für einen Überblick über weitere Spezies bitte hier klicken!

 

Es ist offensichtlich, dass die Lebenszeit der H-FCKW deutlich kürzer ist. Sie werden überwiegend schon in der Troposphäre zersetzt und die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Stratosphäre erreichen und zum Ozonabbau beitragen, ist sehr viel geringer. Dennoch ist das Erderwärmungpotential auch dieser Substanzen relativ hoch. Sie können als Kompromiss angesehen werden, aber nicht als optimale Lösung.

 

About this page:
author: Dr. Elmar Uherek - Max Planck Institute for Chemistry, Mainz
scientific reviewer: Dr. Christoph Brühl - MPI Chemistry, Mainz
educational proofreading: Michael Seesing - Uni Duisburg - 2003-08-07
Letzte Überarbeitung: 2007-08-23

 

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last updated 23.08.2007 19:56:53 | © ESPERE-ENC 2003 - 2013