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Menschen ändern Klima

Klimawandel kann durch natürliche Prozesse oder durch menschliche Eingriffe ausgelöst werden. In jedem Fall ist es ein Problem mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Klimawandel erfolgt weltweit und langfristig (über mehrere Jahrhunderte). Er schließt komplexe Wechselwirkungen ein zwischen klimatischen, ökologischen, ökonomischen, politischen, sozialen und technologischen Prozessen. Die Auswirkungen sind international und reichen über Generationen hinweg. Zudem unterliegt eine Prognose starken Unsicherheiten und das Treffen von Entscheidungen beinhaltet hohe Risiken. Die weitere Entwicklung kann nur bedingt aus den bislang beobachteten Trends vorhergesagt werden, da Klimawandel auch nicht lineare und unumkehrbare Änderungen einschließen kann.

 

Menschen ändern Klima

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Nachhaltige Entwicklung

Dieses sind die Herausforderungen für jede Art von Strategie, die das Problem Klimawandel in Angriff nimmt. Die Lösung kann nur zweigleisig sein: zum einen eine nachhaltige Entwicklung zu fördern mit Energie- und Materialresourcen, die innerhalb weniger Jahre oder Jahrzehnte wieder rückgewonnen werden können, zum anderen in der Reduktion des persönlichen energieintensiven Konsums.

 

sustainable techniques

1. Wege zu nachhaltiger Entwicklung: Reduktion des persönlichen Konsums - Transportwege kurz halten - Erforschung, Entwicklung, Erprobung und Anwendung neuer Energietechniken wie Wasserstoffmotoren - Ausschöpfung des Potentials bereits existierender Techniken wie Windenergie und Biokraftstoffe - Deponierung und Reduktion von CO2 Emissionen - Emissionshandel ...

 

Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der heutigen Generation erfüllt ohne die Möglichkeit zukünftiger Generationen aufs Spiel zu setzen, ihre Bedürfnisse zu erfüllen.

 

World's population development

2. Mittleres Szenario der Entwicklung der Weltbevölkerung. Weitere Details zu den Berechnungsmethoden finden sich auf der folgenden Webseite:  United Nations Population Division
Bitte zum Vergrößern anklicken! (45 K)

 

Ändern wir unser Klima?

Nach intensiver Forschung auf dem Gebiet der Klimawissenschaft wird die Antwort auf diese Frage immer klarer. In seinem dritten Bericht (Third Assessment Report TAR 2001) schließt das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), welches sich aus Experten aus aller Welt zusammensetzt: Es ist so gut wie sicher, dass die vom Menschen erzeugten Emissionen an Treibhausgasen deutlich zu der über die letzten 30 bis 50 Jahre beobachteten Klimaänderung beigetragen haben.

 

Unsere Emissionen wachsen, die Weltbevölkerung wächst und der Konsum der meisten von uns wächst ebenso. Bislang konnte die technische Optimierung der verwandten Verbrennungsprozesse und die Anwendung erneuerbarer Energien diesem Trend nicht entgegenwirken. Der Klimawandel wird sich in den nächsten Jahrzehnten verstärken.

Szenarien - können wir die Zukunft vorhersagen?

Szenarien sind keine Vorhersagen. Vorhersagen sind kaum möglich. Für uns ist es heute genauso schwierig die technische und wirtschaftliche Entwicklung bis zum Jahr 2100 vorher zu sagen wie es für jemanden im Jahr 1900 kaum möglich war, sie bis zum Jahr 2000 vorher zu sagen. Man überlege sich, was während der letzten 100 Jahre geschehen ist!
Strategien zur Entschärfung des Klimawandels müssen daher als Grundlage eine Reihe verschiedener Szenarien in Betracht ziehen. Für die Erstellung solcher Szenarien spielen die folgenden Schlüsselfaktoren eine Rolle:

 

temperature comparison

3. Die obere Karte zeigt die durchschnittlichen Jahrestemperaturen für den Zeitraum 1961-1990, sie Karte darunter eine Prognose für den Zeitraum 2071-2100.
Quelle: Sweclim / Naturvardsverket
 

  • Bevölkerungswachstum: Die meisten Modelle erwarten ein Wachstum der Weltbevölkerung, die ihr Maximum etwa in der Mitte diesen Jahrhunderts erreicht und dann allmählich abzunehmen beginnt.
     
  • Technologien: Die Einführung neuer und effizienterer Technologien kann schnell oder langsam erfolgen.
     
  • Energie: Die Szenarien sagen generell vorher, dass der Gesamtbedarf an Energie steigt. Aber sie kann entweder vor allem über fossile Brennstoffe oder mehrheitlich aus nicht fossilen Energieträgern gedeckt werden.
     
  • Wirtschaftliche Entwicklung: Die Wirtschaft kann sich in eher regional orientierter Weise entwickeln, mit lokalen Bemühungen um Nachhaltigkeit oder aber kulturelle und soziale Beziehungen entwickeln sich weltweit und führen zu einer effizienteren Steigerung der Leistungsfähigkeit.

 

Was emittieren wir? Was werden wir emittieren?

Das größte Problem ist die Emission von Treibhausgasen ...
  
Die Herausforderung der Entschärfung des Klimawandels unter dem Aspekt der Gleichberechtigung ist es, zu gewährleisten, dass weder die Auswirkungen des Klimawandels noch die einer ihm entgegen wirkenden Politik die bestehenden Ungleichgewichte innerhalb einer Nation und zwischen den Nationen verschärft.
 

Eine Konsequenz hieraus ist, dass die industrialisierten Länder ihre Treibhausgas-Emissionen zuerst reduzieren müssen.

Beispiel:
Im Jahr 1996 summierten sich die weltweiten Emissionen an Kohlenstoff auf 6 Gigatonnen reinen Kohlenstoff = 6 GtC (oder 22 Gt CO2). Dies bedeutet etwa eine Tonne Kohlenstoff pro Kopf. 1,2 Milliarden Menschen in den industrialisierten Ländern emittierten 3,8 GtC (64%), d.h. 3 Tonnen pro Kopf. 4,4 Milliarden Menschen in sich entwickelnden oder Dritte-Welt Ländern emittierten 2,1 GtC, d.h. 0,5 Tonnen pro Kopf.

 

emission scenarios

IPCC: verfügbare Resourcen und Emissionsszenarien
Fig. TS 5
Das Diagramm zeigt in drei Teilen [Gigatonnen reinen Kohlenstoffs]:
a) die Vorräte an fossilen Brennstoffen und den Verbrauch von 1860 bis 1998
b) den prognostizierten Verbrauch an fossilen Brennstoffen bis zum Jahr 2100 ohne Einrechnung von Maßnahmen gegen den Klimawandel (SRES Szenarien)
c) die Prognosen im Falle der Durchsetzung von Maßnahmen zu einer Stabilisierung der Treibhausgase bis zum Jahr 2100 auf verschiedenen Endwerten.
Die Unterschiede in den Prognosen ergeben sich aus verschiedenen Annahmen für die oben angesprochenen Faktoren.
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Der derzeitige Anteil von CO2 in der Luft liegt bei 370 ppm (im Vergleich zu 280 ppm vor der Industrialisierung). Wenn sich die Emissionen weiterhin erhöhen, was derzeit der Fall ist, so müssen zukünftige Reduktionsmaßnahmen immer drastischer ausfallen oder das Ziel einer Stabilisierung auf niedrigen Werten von 450 ppm bis zum Jahr 2100 wird innerhalb der nächsten 3-4 Jahrzehnte unerreichbar. Erreichen die CO2 Anteile 560 ppm (Verdopplungs-Szenario), was wahrscheinlicher ist, so wird eine weltweite Erwärmung von im Mittel 1,5-4,5°C vorher gesagt. 4,5°C entsprechen der Temperaturdifferenz zwischen London oder Köln und Madrid.
 
Derzeit (Daten etwa 2000 - 2003) emittiert der durchschnittliche Amerikaner 20 t CO2 pro Jahr, der durchschnittliche Westeuropäer 10 t CO2 pro Jahr, der durchschnittliche Chinese etwa 3 Tonnen und der durchschnittliche Inder etwas mehr als eine Tonne. 1-2 Tonnen pro Person wären das Maximum, soll das derzeitige Niveau an CO2 in der Luft nicht weiter ansteigen. 2 Tonnen entspricht etwa der Menge die ein Passagier eines Hin- und Rückfluges von Europa nach Neuseeland freisetzt, oder dem Verbrauch eines größeren Pkw (Benziner) bei einer Fahrstrecke von 10.000 km pro Jahr.

Was ist zu tun?
    

Trennen des Wachstums von der Zufuhr an Resourcen:
- Ein ökologisch intelligentes Produktionssystem sollte einen Konsum möglich machen, der weniger Abfall, kürzere Transportwege und eine höhere Haltbarkeit hervorbringt.
- Eine Kreislauf-Wirtschaft bringt verwandte Materialien zurück in den Produktionskreislauf, minimiert den Verbrauch an Resourcen und verwendet biologisch abbaubare Stoffe.
 

 

Optimierung der Infrastruktur:
In den Entwicklungsländern können Fehler vermieden werden, aus denen die entwickelten Länder gelernt haben, man kann von Erfahrungen profitieren: z.B. Aufbau effizienter Bahnnetze, regionale Nahrungs- und Energieproduktion mit kürzeren Wegen zum Endnutzer.

 

Notwendiger Wandel der Energiesysteme:
Fossile Energie muss schrittweise und schnellstmöglich durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Die Effizienz in der Energienutzung muss wachsen. Beispiel: 76% der afrikanischen Bevölkerung nutzt Holz als Verbrennungsmaterial, wenngleich Solarenergie gerade im Sahel verfügbar gemacht werden könnte. Natürlich sind Investitionen notwendig.

 

Entkopplung von Wohlstand und Produktion:
Lebensqualität und persönliche Zufriedenheit sind nicht notwendigerweise an einen höheren Bedarf an Energie und materieller Resourcen gekoppelt. Lebensqualität kann stärker an bislang weniger beachteten Faktoren orientiert werden: Teilhaben an Gemeinschaften, Förderung nachhaltiger Entwicklung, Profitieren von intakter Natur im Wohnumfeld, Verbesserung sozialer Gerechtigkeit.

 

Allgemein verbreitete Meinungen, wie 'Mehr Konsum führt zu größerer Zufriedenheit' und 'höhere Transportgeschwindigkeiten sind ein Fortschritt' müssen als fragwürdig betrachtet werden. Sie führen wahrscheinlich weder zu mehr Nachhaltigkeit noch zu höherem persönlichen Glück. Die gilt insbesondere für die entwickelten Länder, in denen bereits ein hoher Lebensstandard erreicht ist. Als Bürgerinnen und Bürger sollten wir eher ökologische und soziale Intelligenz als Fortschritt betrachten, als die Ausbeutung von Resourcen und die Anhäufung von Gütern.

 

Das Themenfeld MENSCHEN ÄNDERN KLIMA gibt einen Überblick über die Anzeichen des vom Menschen ausgelösten Klimawandels, die Prognosen für die Zukunft und mögliche Maßnahmen, die entstehenden Probleme zu bewältigen.

 

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last updated 01.06.2004 12:09:19 | © ESPERE-ENC 2003 - 2013