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Diskussion einer künstlerischen Darstellung des Klimasystems

Arbeit von Julia Haase und Katja Voigt, Klasse 10 - Kopernikus Gymnasium Blankenfelde
Prüfungsarbeit im Fach Kunst

Fragestellung: Schafft ihre es, die vielen Komponenten des Klimas in ein Bild zu bringen?

 

Schülerarbeit Voigt Haase

Darstellung: Katja Voigt, Julia Haase - Ende Dezember 2004
Bitte Bild für höhere Auflösung anklicken! (210 KB)
 

Diskussion der Darstellung

Technische Mittel:

Die Darstellung erfolgt in meist flächiger, relativ einfacher Darstellung der Natur und des mit dem Auge sichtbaren. Die Komplexität des Klimas erschwert allerdings die Darstellung vieler Aspekte in einem geschlossenen Bild. So gibt es verschiedene Zustände in der Atmosphäre, die nicht zeitgleich oder am gleichen Ort auftreten. Die Lösung dieses Problems erfolgte durch eine Zweiteilung des Bildes (kalt / warm, Tag / Nacht, Hochdruck / Tiefdruck). Manche Aspekte des Klimas sind auch nicht unmittelbar sichtbar. Unser Körper vermag Wärme zu fühlen, unser Auge kann sie aber nicht sehen. Während in vielen Fällen die Beschriftung das visuell sichtbare unterstützt, liefert sie in einigen Fällen (Temperaturangaben) zusätzliche Information. Das Klima spielt sich nicht nur auf der Ebene des mit dem Auge sichtbaren ab.

Wissenschaftliche Interpretation:

Klimafaktoren und Prozesse

Das Bild stellt eine Vielzahl der im Klimasystem wichtigen Faktoren dar. Durch die Zweiteilung des Bildes wird ihre Gegensätzlichkeit teilweise stärker betont als ihr Miteinander. Zu den Faktoren gehören zum einen die Landschaftsgestalt (Ebene, Berge, Vegetation, Flüsse, Meer, Eisflächen), zum anderen die Zustände der Atmosphäre (Temperatur, Luftdruck - Hoch & Tief, Feuchte / Niederschlag, Wind, Licht, Bewölkung). All diese Zustände werden in der klassischen Wetterkunde mit verschiedenen Instrumenten und Meethoden gemessen. Angedeutet wird im Bild durch die Schriftteile auch die nicht sichtbare chemische Zusammensetzung (Sauerstoff O2, Ozon, Kohlendioxid CO2). Schließlich werden dynamische Prozesse mit einbezogen: Meeresströmung, Niederschlag in verschiedener Form (Regen, Hagel, Schnee), teilweise auch punktuelle Ereignisse (Blitz, Brände).

Örtliche Bindung

Das Bild zeigt in gewissem Maße unser örtliches Empfinden von Klima. Wenngleich Meereis ein überregionaler Aspekt ist, so deuten doch die angegebenen Temperaturen (Wärme bei 29°C, Kälte bei -10°C) auf ein typisches Klima der mittleren Breiten hin. Tropische Klimate erreichen diese starke Temperaturschwankung nicht. Gleiches gilt für den angedeuteten Gegensatz von hohem und tiefem Luftdruck. Hoher Luftdruck darf hierbei nicht mit Wärme gleichgesetzt werden ... im Winter kann ein Hoch für klirrende Kälte bei klarem Himmel stehen. Der Wechsel von Hochdruck und Tiefdruck in stetiger Abfolge ist auch ein typisches Kennzeichen der mittleren Breiten.

Wetter und Klima

Wesentliche Teile des Bildes betonen stärker das Wetter als das Klima, also den derzeitigen Zustand der Atmosphäre. Wichtige das Klima bestimmende Faktoren sind die Einstrahlung der Sonne, der Wärmetransport durch die Meeresströme und die Verschiedenartigkeit der Oberflächen (Meer, Wüste, Wälder, Eis, Wolken), auf die die Sonnenstrahlung trifft. Selbstverständlich zeigt sich das lokale Klima dann im jeweiligen Wetter. Ein Faktor der weniger von Bedeutung ist, sind Ebbe und Flut. Der Einfluss des Mondes auf das Klima ist gering.

Faktor Mensch

Das Bild stellt die Natur in einem weitgehend umbeeinflussten Zustand dar. Der Mensch greift in das dargestellte Klimasystem nicht ein. Der Wasserkreislauf (Niederschlag, Verdunstung) erfolgt in natürlichen Zyklen, Vegetation brennt durch Blitzschlag nieder, CO2 ist ein zunächst natürliches Treibhausgas und bleibt dies auch, solange es durch Pflanzen aufgenommen und Brände freigesetzt wird. O2 und CO2 deuten die wichtigsten Gase der Atmung an, Ozon den für das Leben wichtigen Schutz vor der UV-Strahlung der Sonne. Der Eingriff des Menschen in das Klimasystem bleibt im Bild unberücksichtigt. Ein "Fremdkörper" ist somit der Schneemann, der als einziges Element nicht Bestandteil des natürlichen Klimasystems ist.

Schlußfolgerungen:

Die Darstellung des Klimasystems und seiner miteinander verflochtenten Vorgänge ist in einer Bildebene kaum möglich. Das System zerfällt in verschiedene Dimensionen: die räumliche Verschiedenheit von Klima, die zeitliche Verschiedenheit des Wetters in einer Klimazone, die Verschiedenheit der beitragenden Faktoren am gleichen Ort, die Verschiedenheit der Elemente bezüglich der Möglichkeiten der Wahrnehmung. Nicht alle Elemente sind sichtbar und damit nicht unmittelbar als 1:1 Abbild der Natur darzustellen. Eine Darstellung, die nur bildhaft erklären möchte (ohne Schrift), muss sich zusätzlich zur Abbildung des hier und jetzt sichtbaren anderer Elmenente bedienen.

 

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ESPERE / ACCENT

last updated 30.12.2004 23:53:47 | © ESPERE-ENC 2003 - 2013