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Wetter
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Wetter und Gesundheit
Seit alters her haben die Menschen bestimmten Wetterbedingungen mit Veränderungen in ihrer Gesundheit in Verbindung gebracht: zunehmende Schmerzen, Kopfschmerz, Migräne, Unwohlsein ... aber auch Heilung durch Wärme oder allgemeines Wohlbefinden.
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1. Wetterauswirkungen auf die Gesundheit.Quelle: http://www.es.mq.edu.au/ISB/
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Dass eine Verbindung zwischen Wetter und Gesundheit besteht wird insbesondere klar, wenn Hitzewellen zu einem vorzeitigen Tod von Hunderten alter Menschen führen wie im Jahr 2003 oder wenn die Hautkrebsrate drastisch ansteigt.
Beschwerden durch extreme Hitze oder Kälte oder die Belastung durch die UV Strahlung der Sonne sind offensichtliche Einflüsse. Weniger eindeutig ist der Einfluss auf unsere Stimmung, unser Verhalten und Wohlbefinden. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die klassische Medizin nicht alle Beeinträchtigungen erklären kann. Die Wissenschaft der "Biometeorologie" entstand, die eine Kombination verschiedener klassischer Wissenschaftsgebiete darstellt, vor allem Meteorologie, Medizin und Biologie. Unser allmählicher Rückzug aus der Natur und der moderne Lebensstil unter Nutzung von Klimaanlagen, Luftbefeuchtern und Heizungen macht uns empfindlicher gegenüber Umwelteinflüssen. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn der Körper durch Krankheit oder Alterung geschwächt ist.
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Der Körper reagiert auf Kälte mit einer Verengung der Blutgefäße in unserer Haut und den Außenbereichen des Körpers. Das Herz muss demzufolge stärker pumpen, um Blut durch die engeren Gefäße zu transportieren. Für ein erkranktes Herz kann diese Arbeit zu anstrengend sein. Ein starker Abfall des Luftdrucks führt zur Ausdehnung der Luft in isolierten Räumen des Körpers und der Flüssigkeit in den Membranen. Hierdurch kann Druck auf entzündetes oder verletztes Gewebe ausgeübt werden, in den Gelenken, wie in den Muskeln. Wir nehmen dies als Zunahme von Schmerz wahr. Manche Menschen spüren dasselbe Phänomen, wenn während einer Flugreise beim Steigflug der Kabinendruck fällt. Wetterbedingter Schmerz kann seine Ursache auch in Irritationen der Nervenenden haben, wenn sich die äußeren Bedingungen schnell ändern. Knochen und Muskeln haben verschiedene Dichten. Die ungleiche Ausdehnung und Kontraktion bei Schwankungen in der Lufttemperatur und Luftfeuchte kann ebenfalls den Schmerz in entzündeten oder verletzten Gelenken oder Muskeln steigern.
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2. Temperaturdifferenzen: Kochendes Wasser schießt bei einer Umgebungstemperatur von -18°C in die Luft. Foto: Dan Lipinski, Quelle: http://www.crh.noaa.gov/ Bitte das Bild zum Vergrößern anklicken!
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3. Hitzewelle 2003 Die Grafik zeigt die Abweichung der Temperaturen vom langjährigen Mittelwert in Europa im Sommer 2003. © Reto Stöckli, Robert Simmon and David Herring, NASA Earth Observatory. Bitte das Bild zum Vergrößern anklicken!
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Perioden sehr heißen Wetters (Hitzewellen) scheinen sich negativer auf die Sterblichkeit der Menschen auszuwirken, als Kälteperioden. Während des heißen Sommers 2003, der Frankreich am stärksten traf, starben allein an einem Tag in Paris 180 Menschen als Folge der abnorm hohen Temperaturen. Mehrere tausend Menschen starben in Europa, wie sich an der weit überdurchschnittlichen Todesrate ablesen ließ.
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Die Luftfeuchte wirkt sich auf die Sterblichkeit aus, da sie die Möglichkeit des Körpers beschränkt, durch Verdunstung zu kühlen. Die Transpiration über die Haut wird umso schwerer, je höher die Luftfeuchte außen ist, da die innere Feuchte des Körpers gegen die äußere im Gleichgewicht steht.
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4. Ventilator
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5. Staubsturm in den USA Foto: Matthew Kelpis Quelle: NOAA Bitte das Bild zum Vergrößern anklicken!
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Wettersensitive Menschen können ein oder zwei Tage vor einem Wetterwechsel aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Sie fühlen sich unwohl beim Durchzug einer Front. Studien in den USA haben gezeigt, dass an solchen Tagen statistisch mehr Kinder geboren werden, Kopfschmerz und Migränen nehmen zu. Rheumatiker scheuen kaltes und feuchtes Wetter. In den USA ist der trocken staubige Wind im Landesinneren zudem ein Problem für Ashmatiker und verstärkt die Symptome. Solche Bedingungen sind auch ideal für Heuschnupfen.
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Die einer Front vorausgehenden Winde im Landesinneren der USA gleichen denen, die wir auch in den Alpen finden oder in den kanadischen Rocky Mountains. Die Winde, die oft Unwohlsein mit sich bringen, haben Namen wie Föhn in Europa oder Chinook und Santa Ana in Nordamerika. Ihr negativer Einfluss auf das Wohlbefinden ist erwiesen. An einigen schweizerischen Gerichten werden sie sogar als Faktor für mildernde Umstände in der Rechtsprechung berücksichtigt. Studien an der Universität von Calgary haben belegt, dass für viele Migränepatienten der Chinook ein bestimmender Faktor ist.
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6. Der Ursprung des Santa Ana Windes Bitte zum Vergrößern anklicken! (67 K) Quelle: http://www.usatoday.com/weather/wsanta.htm
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Elektrische Stürme haben auch einen Einfluss. Ein Blitzschlag kündet von seinem Niedergehen, indem er elektrische Signale aussendet, die sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Messinstrumente können diese über hunderte Kilometer weit erfassen.
Gefahren durch langfristige Änderungen der Witterung und atmosphärischen Bedingungen
Die folgende Tabelle der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt eine Übersicht über mögliche Änderungen in den Bedingungen und die damit verknüpften direkten und indirekten Auswirkungen für den Menschen.
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Bitte zum Vergrößern anklicken!
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7. Veränderungen in den atmosphärischen und Umwelt-Bedingungen und Auswirkungen auf die Gesundheit gemäß einer Zusammenstellung der WHO/WMO/UNEP-Arbeitsgruppe, 1996 Bitte zum Vergrößern anklicken!
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About this pages:
author: Sándor Szalai - Hungarian meteorological service scientific reviewing: Dr. Ildikó Dobi Wantuch / Dr. Elena Kalmár - Hungarian Meteorological Service, Budapest translation: Elmar Uherek - MPI Chemistry Mainz - 2005-04-24 Letzte Aktualisierung: 2007-09-03
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References: M. Kaiser: Weathering the seasons. Health & Medicine (31 July 2002) Kalkstein, L. S., and K. M. Valimont. 1987. Climate effects on human health. In Potential effects of future climate changes on forests and vegetation, agriculture, water resources, and human health. EPA Science and Advisory Committee Monograph no. 25389, 122-52. Washington, D.C.: U.S. Environmental Protection Agency. |
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