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Landwirtschaft
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Trockenheit bestimmende Faktoren in der Welt und im Mittelmeerraum
Es gibt drei uns bekannte Hauptfaktoren, die über das Auftreten und die Intensität einer Trockenperiode in verschiedenen Teilen der Welt bestimmen und die sich auch im Mittelmeerraum besonders auswirken.
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Sie sind z.T. schon in anderen Einheiten erwähnt worden. Eine Zusammenstellung unter dem Aspekt der Trockenheit und eine Darstellung ihrer Verknüpfungen ist jedoch von Interesse. Wir betrachten den Einfluss auf die Erde als Ganzes und die Mittelmeerregion im Besonderen. Diese drei Faktoren sind:
- El Nino Ereignisse (ENSO)
- Die Nordatlantische Oszillation (NAO)
- Weitere lokale Einflüsse; die mediterrane Oszillation
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El Niño Southern Oszilllation (ENSO)
Wir hören oft von El Niño und La Niña und ihren Einflüssen auf das Klima rund um den Erdball. Wie wir bislang gehört haben, betrifft das El Nino Phänomen vor allem die tropische Region und die südliche Hemisphäre. Es ist noch nicht vollständig verstanden, wie weit El Niño auch die Bedingungen im Norden beeinflussen kann.
Wenngleich die südliche Oszillation erst seit wenigen Jahrzehnten intensiv erforscht wird, so beeinflusst dieses Klimaphänomen die Erde schon seit Jahrhunderten.
In Abhängigkeit von der jeweiligen El Nino Phase schwanken die klimatischen Faktoren von Temperatur und Niederschlag nicht nur im tropischen Pazifik, sondern auch in weiter entfernten Regionen der Erde (z.B. in Afrika), auch in nördlicheren Breiten (u.a. Nordamerika). Diese Schwankung kann in manchen Gebieten jeweils zu außergewöhnlichen und gefährlichen Überschwemmungen oder aber Trockenperioden führen.
Während eines El Niño Ereignisses steigt die Temperatur im östlichen Pazifik. In gleicher Weise steigen auch Verdunstung und Niederschlag. Dies betrifft die Länder der Westküste Südamerikas. Im Gegenzug verringern sich die Niederschläge im westlichen Pazifik (Australien, Indonesien). Ein La Niña Ereignis begünstigt die umgekehrte Konstellation, führt jedoch nicht zu so starken Abweichungen vom Normalzustand.
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1. Anomalie der Meeresoberflächentemperatur während einer El Niño und einer La Niña Periode. (Anomalie bedeutet, dass die Abweichung vom Normalzustand angegeben ist.) Angaben von NOAA NCEP EMC CMB GLOBAL: Mittelwert im Vergleich zu Dez 1997 und Dez 1999 in °C.
Die obere Karte zeigt die positive Abweichung im äquatorialen Pazifik während eines El Niño Ereignisses (Dez. 1997). Darunter ist die Abweichung für ein La Niña Ereignis (Dez. 1999) gezeigt.
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Um zu bestimmen, ob eine El Niño, eine La Niña oder eine neutrale Periode in der südlichen Oszillation vorliegt und um eine Aussage zu treffen, wie ausgeprägt dieser Zustand ist, werden verschiedene Indizes genutzt. Einer misst die Temperaturunterschiede im Oberflächenwasser des tropischen Pazifik. Ein weiterer misst die Druckunterschiede an verschiedenen Orten in der südpazifischen Region. Man spricht vom SOI = southern oscillation index. Die Indizes werden dazu genutzt, um eine mittelfristige Vorhersage zu machen und die umliegenden Staaten vor möglichen Extremereignissen mit Schadenspotential für Umwelt und Gesellschaft zu warnen. Weitere Information finden wir im Thema Ozeane sowie im Thema Wetter.
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NAO
In gleicher Weise wie es eine klimatische Schwankung im pazifischen Raum gibt, die besprochene südliche Ozillation, so erfolgt auch eine Änderung der Strömungen und Winde im Nordatlantik. In den Themenfeldern Ozeane und Wetter besprechen wir die Nordatlantische Oszillation NAO als einen der wichtigsten Faktoren, die das Klima in diesem Raum beeinflussen. Sie hat auch Einfluss auf den Mittelmeerraum. Die NAO bestimmt, wie unterschiedlich der Winter im Nordatlantikraum ausfällt.
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Der NAO Index verändert sich von Jahr zu Jahr, tendiert in jüngster Zeit jedoch stark dazu, in einer Phase zu bleiben. Das Bild zeigt, was ein positiver NAO Index bedeutet. Eine Hochdruck-Zelle bildet sich über dem Nordatlantik und sorgt für lange Perioden relativ stabilen und trockenen Wetters über dem Mittelmeerbecken. Da Winde sich auf der Grenzregion zwischen Hoch- und Tiefdruckgebieten bewegen, fungiert das Hoch als eine Barriere, die den Wind vom Mittelmeerraum abhält. Bei entgegengesetztem NAO-Index, gibt es einen wesentlich geringeren Druckunterschied zwischen Azoren und Island. Die Bedingungen sind nicht stabil und Winde werden weniger davon abgehalten, Regen und Feuchte in den Mittelmeerraum zu tragen.
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Andere Einflüsse im Mittelmeerraum
Wissenschaftler haben deutlich belegt, dass NAO eine fundamentale Rolle bei den winterlichen Niederschlägen in der Region spielt. Auch die Temperaturanalyse der letzten 40 Jahre zeigt eine Übereinstimmung zwischen dem Witterungsmuster über der nördlichen Halbkugel und dem NAO Index. Es können jedoch nicht alle beobachteten Änderungen Faktoren wie NAO und ENSO zugeordnet werden. Andere Klimaphänomene haben auch einen Einfluss.
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In diesem Sinne wird heute der mögliche Einfluss des asiatischen Monsuns und des Sahel-Regens untersucht. Letzterer vor allem im Mittsommer, wenn sich die Hadley-Zellen zum Norden des Mittelmeerraumes hin bewegen. Diese Bewegung könnte mit dem Monsun und dem Sahel-Niederschlag zusammenhängen.
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3. Verschiedene Wetter- und Kilmafaktoren im Mittelmeerraum, Quelle: Projekt Ricamare Bitte zum Vergrößern anklicken! (190 K)
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Ein Index, ähnlich dem NAO Index, wird auch für den Mittelmeerraum beschrieben. Man spricht vom Druckindex der mediterranen Oszillation (MO), der durch die Druckunterschiede auf Meeresspiegelhöhe zwischen den Regionen des westlichen und des östlichen Mittelmeerraumes hervorgerufen wird.
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About this page:
Author: Marta Moneo and Ana Iglesias- Universidad Politécnica de Madrid - España 1. Scientific reviewer: Alex de Sherbinin - CIESIN, Columbia University - USA 2. Scientific reviewer: Lily Parshall - Goddard Institute for space studies, Columbia University - USA Educational reviewer: Emilio Sternfeld - Colegio Virgen de Mirasierra - España Übersetzung 2004 und letzte Überarbeitung 2007-09-11: Elmar Uherek - Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz
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