Wie ändern
Menschen das
Klima?

Basis

3. Wie können wir den menschgemachten Klimawandel verhindern? 

Was kann die Regierung tun? 

Trotz der Bemühungen, die Emissionen an Treibhausgasen zu reduzieren, steigen diese in den meisten Staaten weiter. ( Lies mehr über ansteigende Emissionen und klicke hier! ) Es ist leider unwahrscheinlich, dass allein durch freiwillige Bemühungen besorgter Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft eine Reduktion erreicht wird. Da aber Haushalte (Familien wie Singles) und privatwirtschaftliche Unternehmen für den Hauptteil der Emissionen verantwortlich sind, sind die Regierungen, einschließlich der EU, bemüht, Anreize zu setzen, den Ausstoß der Treibhausgase zu reduzieren. Die Hilfsmittel, die sie benutzen, sind die folgenden:

Steuern

Wenn man Steuern zahlen muss, um Treibhausgase emittieren zu dürfen, zahlt es sich am ehesten aus, dies zu verhindern. Einige europäische Länder haben daher spezielle Steuern auf fossile Brennstoffe erhoben, welche CO₂ Emissionen hervorrufen. Dies bedeutet, dass die Preise für Benzin, Heizöl und andere fossile Energieträger höher sind. Dies schafft Anreize, weniger davon zu verbrauchen. Solange allerdings nur einige Staaten derartige Steuern erheben, sind Unternehmen mit einem hohen Energiebedarf versucht, ihre Produktion in Staaten zu verlegen, wo sie solche Steuern nicht bezahlen müssen. Hierin liegt der Grund, dass oft solche Unternehmen von der Steuer ausgenommen werden, die im harten Wettbewerb mit ausländischen Konkurrenten stehen.

Emissionserlaubnisse

Die Regierung kann Grenzen festsetzen, wie viel an Treibhausgasen innerhalb des Landes freigesetzt werden darf. Es kann dann eine Erlaubnis für die Freisetzung von Treibhausgasen erteilt werden (so genannte 'Zertifikate' oder 'Quoten'). Eine Emissionserlaubnis ist ein Berechtigungsschein, der dem Inhaber das Recht gibt, eine bestimmte Menge an Treibhausgasen in die Atmosphäre zu entlassen. Die Regierung kann entscheiden, dass solche Unternehmen, die Emissionserlaubnisse haben, diese an andere verkaufen können. Der hierdurch entstehende 'Emissionshandel' soll es ermöglichen, dass die Reduzierung von Emissionen für Wirtschaft und Industrie so günstig wie möglich gehalten wird. Eine Branche, die sehr viel Geld investieren müsste, um die eigenen Emissionen zu reduzieren, kann stattdessen zusätzliche Zertifikate erwerben, die höhere Emissionen erlauben. Betriebe, für die eine Reduktion günstiger ist, können solche Erlaubnisscheine gewinnbringend verkaufen. Ein System aus Berechtigungen und Emissionshandel kann auch auf bestimmte Industriezweige beschränkt werden.

Gesetze und Regulierung

Regierungen regulieren, welche Produkte verkauft werden können. Sie können z.B. den Verkauf von elektrischen Geräten verbieten, die mehr Energie benötigen als erforderlich oder Autos, die zu viel Benzin verbrauchen. In kalten Ländern kann die Regierung Bestimmungen erlassen, welche Art Isolierung Gebäude haben müssen, um den Energieaufwand für die Beheizung zu minimieren. Regierungen können auch bestimmte Prozesse in Industrie und Landwirtschaft verbieten, die sehr hohe Emissionen freisetzen oder die Betreiber zu einer Ausrüstung verpflichten, die solche Emissionen herabsetzt. So können z.B. die Besitzer von Müllkippen oder Jauche- und Mist-Lagerplätzen verpflichtet werden, das erzeugte Methan aufzufangen. Die Inhaber von durch Kohle und Gas betriebenen Kraftwerken können verpflichtet werden, die bei der Elektrizitätsproduktion freigesetzte Wärme anderweitig zu nutzen.

Subventionierung

Regierungen können Anreize für Haushalte und Gewerbe schaffen, in Ausstattungen zu investieren, die Emissionen reduzieren. In Ländern, in denen die Häuser im Winter beheizt werden, können z.B. bessere Isolierungen bezuschusst werden oder Heizungssysteme, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. In manchen Staaten könnten auch bestimmte Fahrzeugtypen, z.B. Elektroautos, teilweise von Steuern oder Gebühren ausgenommen werden. 

Forschung

Durch die Finanzierung der Forschung auf diesem Gebiet kann die Regierung neue Technologien fördern, die helfen, den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren, z.B. Windräder, CO₂ Abfangtechniken oder mit Wasserstoff betriebene Autos.

Der Nachteil vieler dieser Instrumente ist, dass sie Geld kosten - den Staat, die Unternehmen oder die Haushalte. Einige sind relativ günstig einzuführen, andere sind sehr teuer. Die Frage ist, ob wir daran glauben, dass der Nutzen in Form einer geringeren Gefahr des Klimawandels den finanziellen Aufwand wert ist.

Windkraft -
eine erneuerbare Energiequelle

Die Nutzung von Windkraft ermöglicht die Erzeugung von Elektrizität ohne Freisetzung von Kohlendioxid. Regierungen in vielen Staaten fördern daher den Aufbau von Windkraftanlagen. Der Anteil an der Gesamtversorgung ist nimmt in vielen Ländern zu. Die dänische Windrad-Industrie produziert etwa die Hälfte aller weltweit vermarkteten Windkraft-Anlagen, im Jahr 2002 für 22 Mrd. dänische Kronen (ca. 3 Mrd. Euro). Ende 2004 deckte Windkraft ungefähr 4,3% des europäischen Strombedarfs. Viele Bürger empfinden Windräder in der Landschaft allerdings auch als störend und nicht an allen Standorten sind sie effizient.
 

4. WINDENERGIE IN EUROPA: Die Karte links zeigt wieviel Gigawatt (GW) an Windkraftkapazität in den vier europäischen Stromzonen Ende 2004 vorhanden ist und in Klammern, wieviel Stromerzeugungskapazität das jeweilige Netz insgesamt hat. Die Kapazitäten werden weiter ausgebaut.
Quelle: European Wind Energy Association EWEA

 
About this page:

Author: Camilla Schreiner - CICERO (Center for International Climate and Environmental Research - Oslo) - Norway.
Scientific reviewers: Andreas Tjernshaugen - CICERO (Center for International Climate and Environmental Research - Oslo) - Norway - 2004-01-20 and Knut Alfsen - Statistics Norway - Norway - 2003-09-12.
Educational reviewer: Nina Arnesen - Marienlyst school in Oslo - Norway - 2004-03-10.
Übersetzung 2004 und letzte Überarbeitung 2007-08-26: Elmar Uherek - MPI für Chemie, Mainz