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Fluten und Katastrophen

Fluten gehören zu den häufigsten und kostenintensivsten Naturkatastrophen, sowohl hinsichtlich der persönlichen Betroffenheit der Menschen als auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Schadens. Etwa 90% aller katastrophenbedingten Schäden (ausgenommen Trockenperioden / Dürren) werden durch Fluten oder ihnen folgende Bewegungen von Erdmassen (Erdrutsche, Murenabgänge, Unterspülungen) ausgelöst.

 

 

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Nahezu alle Lebensgemeinschaften und Nationen der Welt haben Erfahrungen mit Überschwemmungen.
 

Mittelwert jährlicher Todesfälle - USA

Bildquelle: NOAA
 

 

1a. -  Die Grafik zeigt den Mittelwert der jährlichen Todesfälle in den Vereinigten Staaten, die durch Überschwemmungen und Fluten ausgelöst wurden im Vergleich zu Blitzschlag, Tornados und Hurrikans. Die Zahl der Flutopfer ist im langjährigen Mittel (30 Jahre) die Höchste. Über das letzte Jahrzehnt haben Hurrikane und Hitzewellen dominiert.

Über 10 Jahre von 1988 bis 1997 hinweg betrugen die Kosten für Flutschäden in den USA jährlich etwa 3,7 Milliarden $. Im langjährigen Durchschnitt (1940 - 1999) starben etwa 110 Menschen pro Jahr, vor allem durch Sturzfluten. Solche Ereignisse können sehr lokal und plötzlich kommen. Beispielsweise erzeugten etwa 100 mm Regen in weniger als 2 Stunden im Bundesstaat Ohio am 14. Juni 1990 in der kleinen Ortschaft Shadyside eine 5-7 m hohe Wasserwand. Es starben 26 Menschen und der Schaden wurde auf 6-8 Mio $ geschätzt.

In den seltensten Fällen sind die Menschen gegen solche Schäden versichert. Dies gilt insbesondere für ärmere Länder.

Naturkatastrophen weltweit

Seit vielen Jahren beobachtete die Arbeitsgruppe GeoRisikoForschung der Münchener Rück weltweit die Naturkatastrophen und die hieraus resultierenden Schäden:

Grafik 1 b-d) Bitte die Diagramme durch Anklicken vergrößern! (ca. 40 KB)
 
Schadensfälle

1b. -  13.700 Schadensereignisse in den Jahren 1980 - 2003

Todesfälle

1c:  784.000 Menschen kamen bei den Katastrophen 1980 - 2003 ums Leben

wirtschaftlicher Schaden

1d:  Ca. 1260 Mrd US $ volkswirtschaftlicher Schaden entstand bei den Katastrophen 1980 - 2003
© GeoRisikoForschung Münchener Rückversicherung (für alle Grafiken)
 

Etwa 75% aller versicherten Werte werden auf Grund von Sturmschäden ersetzt. Die Statistik der Schadensfälle, die Zahlen der Opfer und der wirtschaftliche Schaden belegen aber, dass Überschwemmungen durch Sturzfluten, Hochwasser oder Sturmfluten die größeren Bedrohungen für die Menschheit darstellen. Bei Sturmfluten führen starker Wind und Wassermassen gemeinschaftlich zur Katastrophe.
Die Opferzahlen der Jahre 1980 - 2003 zeigen, welch verheerende Wirkung der Tsunami nach dem Seebeben vor Indonesien Ende des Jahres 2004 hatte. An einem Tag starben etwa halb soviele Menschen an einer Katastrophe, wie in den letzten 20 Jahren zusammen.

 

Sturzfluten

Mitteleuropa ist weniger Hurrikans oder Fluten vom Meer her ausgesetzt, als andere Teile der Welt. Eine Bedrohung hier jedoch sind die Sturzfluten und die nachfolgenden plötzlichen Hochwasser. Von einer Sturzflut oder plötzlichen Überschwemmung spricht man, wenn innerhalb von 6 Stunden nach einem starken Regenereignis oder aber einem Deichbruch bzw. nach dem Durchbruch einer anderen Barriere (Erdrutsch, Eisdamm), plötzlich riesige Wassermassen über ein Gebiet hereinbrechen. Sturzfluten treffen die Menschen meist unvorbereitet. Auch in technisch gut ausgerüsteten Staaten kann nicht immer vor ihnen gewarnt werden.

Flut in Minden

2:   Sturzfluten lassen den Menschen meist keine Zeit mehr, persönliche Habe oder Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen
Quelle:
http://www.dd.org/~tale/minden-flood/page3/

 

Beim Elbhochwasser 2002 wurde in einigen der betroffenen Gebiete in kürzester Zeit die Stromversorgung gekappt und damit für viele Menschen der Zugang zu Informationsquellen (Radio, Fernsehen, Telefon, Internet). Menschen, die in gefährdeten Gebieten wohnen, sollten einen Notfallplan haben. Die wichtigste Reaktion auf eine Sturzflut ist, so schnell wie möglich eine Erhöhung aufzusuchen.

Kommt es zu Stürmen mit intensivem Regen, so schießt das Wasser durch geformte Rinnsteine oder Abflusskanäle oder macht normalerweise trockene Bachbette zu reißenden Flüssen. Eine Sturzflut kann innerhalb von einer Minute hereinbrechen und genügend Kraft haben, um Teile von Gehwegen oder Häusern wegzureißen. Betrifft die Sturzflut ein Stadtgebiet, so findet sie eine Oberfläche vor, in der Felder und Wälder versiegelt und in Parkplätze und Straßen umgewandelt wurden. Der Boden kann keinen Regen absorbieren. Versagt die Kanalisation durch die Regenmasse, so beschleunigt die städtische Oberfläche den Abfluss um Faktor zwei bis sechs verglichen mit einer natürlichen Oberfläche. Straßen werden zu schnellströmenden Flüssen. Keller und Unterführungen werden zu Todesfallen, da sie sich schlagartig mit Wasser füllen.

 

Erdrutsch in Venezuela, 1999

3:  VENEZUELA - Erdrutsche und massive Erosion an der Nordküste des Landes (Dezember 1999)
Quelle: http://earth.esa.int/applications/dm
/GSP/venezuela.htm
 

Flut in Venezuela

4:   Unerwartete wolkenbruchartige Regenfälle suchten Venezuela in der Woche vom  12. - 16. Dezember 1999 heim. Sie verursachten riesige Erdrutsche und Überflutungen. Die weiteren Konsequenzen waren nachhaltige Umweltschäden. Küstenabschnitte wurden instabil, Bäume und andere Vegetation wurden fortgerissen und gaben so dem Boden keinen Halt mehr. Er ist weiterer Erosion schutzlos ausgesetzt. Der Regen setzte sich auch noch in den Folgewochen fort und verschlimmerte die Schäden durch weitere Erdabtragungen und über die Ufer tretende Flüsse.
 

  

Verschiedene Faktoren tragen zu Überschwemmungen bei. Die wichtigsten sind die Intensität und die Dauer von Regenereignissen. Unter der Intensität verstehen wir die Menge an Niederschlag gemessen in mm, die in einer bestimmten Zeit auf eine Fläche fällt. Die Dauer ist durch die Zeitspanne bestimmt, die der Niederschlag anhält. Zusätzlich spielen jedoch auch die Landschaftsgestalt (Topographie), die Bodenbeschaffenheit und die Bodenbedeckung eine wichtige Rolle. Die meisten Sturzfluten kommen durch langsam voranschreitende Gewitterregen zu Stande bzw. durch Gewitter, die mehrmals über dasselbe Gebiet hinwegziehen. Weniger in Mitteleuropa, aber in anderen Regionen der Erde, können Regenfälle als Begleiter von Hurrikans oder Tropenstürmen die Ursache sein.  Die Überschwemmungen selbst können sehr rasch oder langsam ansteigen. Sie dauern für gewöhnlich über einen Zeitraum von einigen Stunden bis zu mehreren Tagen.

Sturzfluten können Felsblöcke in Bewegung setzen, Bäume ausreißen, Gebäude und Brücken zerstören und neue Wasserkanäle auswaschen. Stark strömende Wassermassen können auf bis zu 10 m über den normalen Wasserstand ansteigen. Oft verursachen die Wassermassen durch Wegspülen von Erdreich Schlammlawinen.

Sturzfluten sind sehr gefährlich. Nur 15 cm hohes aber stark strömendes Wasser kann einen Menschen von den Füßen holen. Ab etwa 60 cm Wasserhöhe werden Autos weggetrieben.

 


 



Compiled by Sándor Szalai - Hungarian Meteorological Service, extended by Elmar Uherek
Scientific reviewing: Dr. Ildikó Dobi Wantuch / Dr. Elena Kalmár - Hungarian Meteorological Service, Budapest
Übersetzung 2004 und letzte Überarbeitung 2007-09-03: Elmar Uherek - Max-Planck-Institut für Chemie Mainz


 

Further reading:
http://weathereye.kgan.com/cadet/flood/about.html
http://www.nws.noaa.gov/om/brochures/ffbro.htm
http://www.fema.gov/hazards/floods/flood.shtm

 

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last updated 26.10.2007 19:26:40 | © ESPERE-ENC 2003 - 2013