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Menschen ändern Klima
Basis
1. mensch-gemachter Klimawandel?
2. Wie sieht die Zukunft aus?
- Beispiel 1: Europa
- Beispiel 2: Indien
- Konsequenzen für die Menschen
* Arbeitsblatt 1
* Arbeitsblatt 2
3. Wie Klimawandel verhindern?
Klimawandel 2007
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Wie ändern
Menschen das
Klima?

Basis

2. Wie wird eine wärmere Welt aussehen?

 

Wie das Klima die Menschen betrifft: 
Beispiel 1

Europa wird geflutet!
 

 

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Juli 2002: Soldaten, Polizei, Feuerwehr und Freiwillige hieven Sandsäcke und bauen Dämme, in der tschechischen Hauptstadt Prag wie im deutschen Dresden. Nach heftigen Regenfällen steigt das Wasser der Vltava (Moldau) ebenso beängstigend wie das der Elbe. Auch die Donau und viele ihrer Nebenflüsse treten über die Ufer. Hunderttausende Menschen werden aus ihren Wohnungen evakuiert, bevor die Flut die Häuser erfasst.

Die Diskussion entbrennt in Zeitungen, Fernsehen und Radio: Ist die Flut ein Zeichen für den menschgemachten Klimawandel? Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob das Ereignis den menschlichen Emissionen an CO2 und anderen Treibhausgasen zugeschrieben werden kann. Es hat immer Fluten und Extremwetterlagen gegeben. Wenn aber die Welt wärmer wird, so warnen Experten, werden Extremereignisse wie dieses keine Seltenheit bleiben.

 

überflutete Straßen

1. GEFLUTET: Straßen verwandeln sich in Flüsse.
Photo: Corel Gallery

 

Zusammenpacken

Das Rettungsteam kümmert die Ursachen der Flut wenig. Sie kümmern sich mehr darum, wie mit ihr fertig zu werden ist. An manchen Stellen steigt das Wasser um einen Meter pro Stunde, sie müssen sich beeilen. Lastwagen mit Sandsäcken fahren in die Stadt. Pumpen werden aufgestellt, um das Wasser zurück in den Fluss zu pumpen. In den Museen werden die Keller ausgeräumt, wertvolle Kunstschätze in Sicherheit gebracht, bevor das Wasser eindringt. Militärhubschrauber fliegen die Patienten in sicherere Krankenhäuser.
      
In großen wie kleinen Städten entlang des Flusses packen die Menschen ihre Taschen, beladen ihre Autos und versuchen ihre Häuser so gut wie möglich abzusichern, bevor sie vor dem steigenden Wasser fliehen. Einige kommen bei Freunden und Verwandten unter. Andere übernachten in großen Zeltstädten und warten darauf, dass der Wasserstand wieder fällt. In einem Dorf klammern sich Bewohner an ihre Dachspitzen. Sie haben mit der Evakuierung zu lange gewartet. Einige versuchen sich auf ein Floß zu retten, aber das Floß kentert.
      Mittlerweile erschweren sich die Arbeiten der Rettungsteams dort, wo die Flut am schlimmsten ist. Radio, Fernsehen und Elektrizität sind in weiten Gebieten ausgefallen; Straßen und Brücken sind vom Wasser weggespült. Boote werden zum einzig möglichen Transportmittel. An manchen Stellen ist es selbst gefährlich, den Fluss in einem Boot zu überqueren.

Elbe während der Flut

2. Geflutet: Satellitenbilder der Elbe im August 2000 und im August 2002 während der Flut.
Foto: NASA - Bitte zum Vergrößern anklicken! (195 kB)

 

Die Leitstellen empfehlen, Lebensmittel und Wasser zu sparen, da viele Geschäfte geschlossen bleiben müssen. Schiffe und Schleppkähne, die sich von ihren Anlegestellen losgerissen hatten, mussten gesprengt werden, um nicht weiter flussabwärts die Brücken zu zerstören.
     Europas große Flüsse haben immer wieder für Fluten gesorgt. Aber die Wasserstände von Moldau und Elbe erreichten im Sommer 2002 nie gekannte Rekordhöhen. Das Wasser stieg auf bis zu zehn Meter Höhe. Durch die Flut bedingte Unfälle kosteten in Deutschland 12, in Tschechien 9 Menschen das Leben. Der materielle Schaden betrug mehrere Milliarden Euro.

 

Unterversichert

Die Auswirkungen eines solchen Ereignisses sind lange Zeit zu spüren. Es dauert, bis die Menschen wieder in ihre Häuser zurückkönnen. Längst ist der Fluss in sein normales Bett zurückgekehrt, doch sind die Mauern und Böden immer noch voll Wasser. Die Bewohner können nicht zurück, solange nicht geklärt ist, ob elektrische Anschlüsse und die Grundmauern unbeschadet geblieben sind. Landwirte, die ihre Felder entlang des Flusses haben, klagen, dass das Wasser Getreide und fruchtbaren Boden mit fortgespült hat.
 

Und als die Fluten schließlich abgelaufen sind, tun sich neue Probleme auf: Oft hatten Flutopfer keine Versicherung abgeschlossen und konnten es sich nicht leisten, ihre Häuser und Geschäfte wieder aufzubauen. Dies war das Los vieler im ostdeutschen Flutgebiet. Die Regierung stellte staatliche Hilfen bereit, um die größte Not abzuwenden.
Szenarien wie diese - die große Flut im Sommer 2002 - könnten in Zukunft öfter auftreten. Mit zunehmender Erderwärmung werden heftigere und häufigere Fluten an den großen Flüssen wie Moldau, Elbe, Rhein und Donau und ihren Nebenflüssen wahrscheinlicher.
 

Statistik schwerer Naturkatastrophen

3. Statistik schwerer Naturkatastrophen: Die Anzahl schwerer Katastrophen hat über die letzten Jahrzehnte zugenommen, aber nicht gleichmäßig. © Münchener Rückversicherung

Denn, wenngleich es im Süden Europas trockener werden kann, so werden doch weite Teile des Kontinents mehr Regen abbekommen. Regelmäßige Fluten können Milliarden verschlingen. Um sich anzupassen, müssen Wohn- und Gewerbegebiete umgesiedelt werden, landwirtschaftliche Praktiken umgestellt werden und Dämme und Ablaufsysteme müssen neu gebaut werden. Auch sind unwiederbringliche kulturelle Werte, wie historische Gebäude, in Gefahr, wenn reißendes Wasser durch die Straßen fließt. Betrachte eine Karte Europas: viele Hauptstädte und andere bedeutende Städte liegen an den großen Flüssen.
 

Statistik versicherter Naturkatastrophen

3. Statistik der Verluste und versicherten Verluste aus Naturkatastrophen: Die Werte und versicherten Werte steigen relativ stärker als die Zahl der Katastrophen, weil die Menschen wohlhabender werden und sich immer öfter versichern. © Münchener Rückversicherung

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About this page:
Author: Camilla Schreiner - CICERO (Center for International Climate and Environmental Research - Oslo) - Norway.
Scientific reviewers: Andreas Tjernshaugen - CICERO (Center for International Climate and Environmental Research - Oslo) - Norway - 2004-01-20 and Knut Alfsen - Statistics Norway - Norway - 2003-09-12.
Educational reviewer: Nina Arnesen - Marienlyst school in Oslo - Norway - 2004-03-10.
Übersetzung 2004 und letzte Überarbeitung 2007-08-26: Elmar Uherek - MPI für Chemie, Mainz

 

 

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