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Wie ändern Menschen das Klima?
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2. Wie wird eine wärmere Welt aussehen?
Zukünftige Emissionen und Klimawandel
Das zukünftige Klima wird teilweise davon bestimmt werden, wie viel Treibhausgase wir emittieren. Dies wiederum hängt von zukünftigen Entwicklungen in Wirtschaft und Technik und vom Bevölkerungswachstum ab. Bevölkerungszahl, Wohlstand, Verbrauch fossiler Brennstoffe und Energieeffizienz haben einen enormen Einfluss darauf, wie hoch unsere Emissionen sein werden. |
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Die treibenden Kräfte
1. Weltbevölkerung. Jeder Mensch auf der Erde hat ein bestimmtes Muster, nach dem er konsumiert: die Nahrung, die wir essen, die Autos, die wir fahren, ... All dies resultiert in Emissionen von Treibhausgasen. Je mehr Menschen auf der Erde leben, desto mehr steigen die Emissionen an. Das stärkste Anwachsen der Emissionen ist dann zu verzeichnen, wenn die Bevölkerung in den reichen Staaten der Welt steigt.
2. Wohlstand. Je wohlhabender wir sind, desto mehr verbrauchen wir und umso höher werden unsere Emissionen. Insbesondere in Schwellenländern wie China führt derzeit die wachsende Wirtschaftskraft zu mehr Wohlstand und Konsum. |
3. Konsum fossiler Brennstoffe. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe führt zur Freisetzung von Treibhausgasen, während erneuerbare Energien; wie Wind- und Sonnenenergie, solche Emissionen nicht erzeugen. Es kommt auch darauf an, welche Art von fossilen Brennstoffen wir verwenden. Energie aus Kohle erzeugt höhere CO2 Emissionen; als Energie aus Erdgas.
4. Energieeffizienz. Neue Technologien ermöglichen es uns, Energie effektiver zu nutzen. Daher ist es wahrscheinlich, dass wir in Zukunft weniger Energie benötigen, um dieselben Waren und Dienstleistungen anzubieten. Heute benötigt ein Auto zwischen einem halben und einem Liter Kraftstoff um 10 km zu fahren. Dies war früher mehr. Für die Zukunft erwarten wir, dass die Motoren noch sparsamer werden.
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1. Bisherige und erwartete Entwicklung der Weltbevölkerung. Daten: US Census 2007, Grafik: Elmar Uherek
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Szenarien
Wir können nicht sicher wissen wie diese den Klimawandel antreibenden Faktoren in der Zukunft genau aussehen werden, aber wir können Vermutungen anstellen. Wissenschaftler haben im IPCC vier sehr verschiedene Entwürfe für die Zukunft aufgestellt. Sie werden Szenarien genannt. Hierin werden Hypothesen über Bevölkerungszahl, Wohlstand, Nutzung von Energiequellen und Energietechnologie bis zum Jahr 2100 beschrieben. Alle vier Szenarien stellen eine mögliche zukünftige Entwicklung dar.
A1B - eine reiche Welt
Eine Welt mit sehr schnellem ökonomischen Wachstum, schwachem Bevölkerungswachstum und schneller Einführung und Anwendung von neuen und effizienteren Technologien.
A2 - eine heterogene Welt
Eine Welt mit einer großen Lücke zwischen arm und reich, hohem Bevölkerungswachstum und langsamer wirtschaftlicher Entwicklung. Die Ausbreitung neuer Technologien ist langsam und der Energiebedarf wird hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen gedeckt.
B1 - eine nachhaltige Welt
Eine Welt mit schnellen Änderungen. Die Sorge um die Umwelt treibt die Entwicklung von neuen Technologien voran mit dem Ziel, die Nutzung fossiler Brennstoffe zu vermeiden. Neue Technologien werden schnell entwickelt und eingeführt. Es wird alles getan, die Unterschiede zwischen arm und reich zu vermindern und eine umweltverträglichere Wirtschaft voranzutreiben. |
B2 - eine technisch unausgewogene Welt
Eine Welt mit lokal begrenzten Schwerpunkten für ökonomische, soziale und ökologische Nachhaltigkeit. In manchen Regionen entwickelt sich die Technik schnell, während andere Regionen gezwungen sind, sich weiterhin mit veralteten Mitteln durchzuschlagen.
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2. Die Grafik zeigt, wie sich die CO2 Emissionen über das nächste Jahrhundert entwickeln könnten, wenn man jeweils das entsprechende Szenario annimmt. Abgewandelt übernommen aus IPCC TAR 2001. - Bitte zum Vergrößern anklicken! ( 60 kB)
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Für jedes dieser sehr verschiedenen Zukunftsszenarios haben Wissenschaftler abgeschätzt, welche Emissionen freigesetzt würden. Die entsprechenden Zahlen wurden in Klimamodelle eingesetzt, um zu ermitteln, welche Änderungen in der Konzentration an Treibhausgasen, in der Temperatur, im Meeresspiegelanstieg und anderen Klimafaktoren für das jeweilige Szenario resultieren. |
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3. Klimamodelle müssen viele Faktoren berücksichtigen. Nicht die gesamten Emissionen bleiben in der Luft. Und auch das Klimasystem reagiert auf die Veränderungen und löst die Erwärmung verstärkende oder bremsende Prozesse aus. Werden alle Faktoren, Szenarien und Rückkopplungen berücksichtig, so resultiert eine große Bandbreite für die mögliche Erderwärmung. Grafik: IPCC AR4 2007
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Auf diese Szenarien beruft sich das IPCC, wenn es bis zum Jahr 2100 einen Temperaturanstieg zwischen 1,1 und 6,4°C relativ zum Zeitraum 1980 - 1999 angibt (IPCC AR4 2007). Um sicher zu stellen, dass alle sinnvollen zukünftigen Entwicklungen in Erwägung gezogen wurden, gibt es viele Varianten dieser Szenarien. In diesen sind jeweils Änderungen in den Abschätzungen für Bevölkerungswachstum und Energiekonsum vorgenommen worden bzw. verschiedene Modelle für die wirtschaftliche Entwicklung eingesetzt worden.
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4. Temperaturabschätzungen bis zum Jahr 2100 für verschiedene Szenarien. Quelle: IPCC AR4 fig. SPM-5
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Die besten Schätzwerte für die verschiedenen Szenarien reichen von 1,8°C bis 4°C weltweiter Erwärmung an der Erdoberfläche. Die Modelle enthalten aber immer noch nicht alle denkbaren Fälle, die eintreten können. So ist z.B. noch nicht berechnet was passieren könnte, wenn das Grönland-Eis sehr schnell schmilzt. Die Modelle werden ständig verbessert, aber bei vielen Prozessen gibt es auch noch große Unsicherheiten und Forschungsbedarf, bis man sie in Vorhersagen einbeziehen kann.
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About this page:
Author: Camilla Schreiner - CICERO (Center for International Climate and Environmental Research - Oslo) - Norway. Scientific reviewers: Andreas Tjernshaugen - CICERO (Center for International Climate and Environmental Research - Oslo) - Norway - 2004-01-20 and Knut Alfsen - Statistics Norway - Norway - 2003-09-12. Educational reviewer: Nina Arnesen - Marienlyst school in Oslo - Norway - 2004-03-10. Übersetzung 2004 und letzte Überarbeitung 2007-09-01: Elmar Uherek, MPI für Chemie Mainz
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