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Ausbleibender Regen in Indien: Eine Familie von Erdnußbauern muss ihren letzten Besitz, die Arbeitstiere, verkaufen, weil die Ernte nicht einmal mehr das Saatgut für das nächste Jahr hergibt. Foto: CICERO/Guro Aandahl
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Kein Stoff für Hollywood ...
Der Klimawandel, wie er real abläuft, ist kein Stoff für Hollywood. Der Mensch reagiert in seiner Art wahrzunehmen auf spektakuläre Ereignisse, die in einem gewissen Moment eine große Wirkung entfalten (z.B. Tornados, Terror-anschläge). Sie erzeugen Ängste und überzeugen zur Notwendigkeit von Abwehr, so diese möglich ist. Schleichende Änderungen über Jahre bis Jahrzehnte (Erosion, Schmelzen von Gletschern) können ihn im Alltag nicht dauerhaft emotional belasten. Der Mensch reagiert auf einzelne Schuldige (Attentäter des 11. September), die dingfest gemacht, verurteilt und bestraft werden können. In ein verantwortliches Kollektiv eingebunden (wir alle erzeugen Klimawandel) tut er sich schwer, sein Tun als Unrecht zu verstehen. Wir reagieren auch auf einzelne Opfer. Die Folterung eines Menschen erregt mehr Aufsehen als die Summe der Schmerzen vieler Kriegsopfer. |